Auf dieser knapp 170 Kilometer langen Tagestour schwingen wir durch idyllische Täler und erklimmen raue Höhen im österreichischen Vorarlberg.

Wir starten unsere Tour im Fürstentum Liechtenstein – im Ländle, wie die Einwohner ihre Heimat liebevoll nennen. Zur Begrüssung sagt man sich hier – wie es auch in der Schweiz verbreitet ist – ganz einfach «hoi». Der Unterschied ist aber, dass man diesen Gruss selbst an Fremde richtet, mit denen man per Sie ist … Vaduz, der Hauptort des Fürstentums, dient uns mit seinem «Städtle» mit schöner Fussgängerzone als Ausgangspunkt. Erreichbar ist Vaduz aus der Schweiz ganz einfach ab Sevelen (Landstrasse bzw. Autobahnausfahrt).

Blick Richtung Bregenzerwald
Ab Vaduz sind es nur 12 Kilometer bis Feldkirch. Wir können die Grenze hier ohne einen Stopp passieren. Gegenüber der Raiffeisenbank knicken wir scharf nach rechts weg, um allfälligen Ampelstaus in Feldkirch auszuweichen. So geht es durch einige Tempo-30-Wohnzonen über Kleinststrassen Richtung Frastanz. Dabei gewinnen wir ein erstes Mal an Höhe und Ausblicke auf die im Tal verlaufende Rheintal-/Walgau-Autobahn A 14 und den dahinter beginnenden Bregenzerwald. Diesen werden wir auch noch anschneiden, doch steuern wir vorher noch das Brandnertal an…

Dessen Eingang liegt in Bludenz, das man, möchte man auf die anfänglichen Feldkircher Aussenwohnquartiere und die ersten Kurven vor Nenzing verzichten, auch über die Hauptstrasse 190 erreicht. Freilich auch über die Autobahn, für die man jedoch die österreichische Vignette braucht (10-Tages-Pickerl für Töff: 5,10 Euro). Das idyllische Brandnertal beginnt mit gut ausgebauten Kurven, die sich mit der Zeit etwas weiten. Nach zehn Kilometern erreichen wir den Ski- und Ferienort Brand. 

Wir bummeln per Töff durchs Dorf, um danach auch noch die letzten sechs fahrbaren Kilometer des Tals mitzunehmen. Jetzt wird es schmaler und steiler, die Landschaft alpiner und schroffer. Auf 1566 m. ü. M. erreichen wir die Talstation der Lünerseebahn, welche alternativ zum Wanderweg «Böser Tritt» zur Douglashütte und dem Lünersee (1970 m.) führt (Hin- und Rückfahrt: 11,80 Euro).

Wir machen kehrt und sausen das Tal wieder hinab, um von Bludenz via Thüringen (ja, das Dorf heisst gleich wie das deutsche Bundesland) Rankweil anzusteuern, von wo der grosse Anstieg auf den Furkajochpass (nicht zu verwechseln mit dem Schweizer Furkapass) beginnt. Der Ritt durchs Laternsertal ist wiederum durch viel Waldidylle und unzählige Kurven geprägt. Auf den öfter beengten Abschnitten sollte man immer bedenken, dass auch mal der Linienbus ums Eck kommen könnte. Nach 20 Kilometern erreichen wir die Passhöhe auf 1759 m. ü. M., wo man beim Kiosk (Tische und Bänke für eine Rast vorhanden) immer Motorradfahrer trifft.

Wegscheide
Bei Lust auf mehr Kilometer würde sich nach dem Skiort Damüls die Weiterfahrt Richtung Au / Hochtannberg empfehlen. Wir zweigen jedoch nach rechts zum Faschinajoch (1486 m) und Biosphärenpark Grosses Walsertal ab, um wieder Richtung Feldkirch zu gelangen. In Göfis müssen wir die geplante Route über die Köhrstrasse wegen einer Baustelle ändern. So gelangen wir über die Hofnerstrasse direkt ins Feldkircher Zentrum und geniessen vor dessen Erreichen sogar noch einen tollen Blick über das Zentrum der Stadt an der Ill.


Tipps und weiterführende Infos

 

Text & Fotos: Dimitri Hüppi