Von der Furka zum Genfersee sind es 180 Strassen-kilometer – das Wallis. Nein, vom Haupttal der Rhone zweigen unzählige Seitentäler ab, auf den Talschultern liegen sonnenverwöhnte Dörfer, und 45 Viertausender reihen sich um die teils noch authentischen Bergdörfer im zweisprachigen Kanton auf – auch das ist Wallis, vielleicht noch mehr.

Auf dem höchsten Alpenpass im Verlauf der Grand Tour, dem Furkapass, sind wir ausgestiegen und geniessen die Öde hier oben, die kleinen Blockgletscher links, das Furkahorn rechts. Kurz nach der Passhöhe sehen wir auf der Gegenseite die sechs Haarnadelkurven des Grimselpasses – doch bei uns gibt es sogar acht dieser 180-Grad-Kurven hinunter nach Gletsch, dem einstigen Vorfeld des Rhonegletschers. Dampfend und keuchend rattert hier im Sommer ein kleines blaues Züglein den Berg hinauf, um schliesslich mit viel Rauch in einem Tunnel zu verschwinden – die alte Furka-Dampfbahn wurde von Bahnenthusiasten wieder zum Leben erweckt.

Nach der steilen Talfahrt erholen wir uns ab Oberwald im Goms etwas vom Strassengeschlängel. Vorbei an der Heimat des weltbekannten Gastronomen und Hoteliers Cäsar Ritz, er wurde in Niederwald geboren, erreichen wir die Talstationen der Luftseilbahnen ins Aletschgebiet. Eggishorn und Bettmerhorn sind Beobachtungsposten zum Grossen Aletschgletscher, der Aletschwald auf der Riederalp ein Eldorado für Naturliebhaber. Im Hauptort des Oberwallis, in Brig, treffen wir auf Kaspar Jodok von Stockalper, einem der ersten grossen Schweizer Unternehmer im 17. Jahrhundert. Im Innenhof des Stockalperpalastes, der in Wirklichkeit viel imposanter ist als auf Street View, kommen wir aus dem Staunen kaum mehr heraus. Nur wenige Kilometer sind es dann bis zum Etappenort Visp.