Auf Du und Du mit dem Lama
Eine besonders schöne Route in Begleitung dieser liebenswerten, ursprünglich in den Anden heimischen Tiere führt durch die malerische Obwaldner Landschaft. Beim Lamatrekking in Giswil erleben Kinder und Eltern das Wandern auf eine ganz neue Art, denn hier bestimmen die Tiere das Tempo und nicht der Mensch! Gemeinsam machen sich die Zwei- und Vierbeiner auf den Weg – die Lamas, die es gewohnt sind, Lasten zu tragen, transportieren Gepäck und Proviant auf dem Rücken.
Kurz ist die Begrüssung unter den Menschen – unerwartet herzlich hingegen jene mit den Tieren. Marlene Ambauen gibt sogleich erste Instruktionen, wie die Tiere geführt werden und worauf zu achten ist. So lernt man sich (auch unter den Menschen) kennen. Marlene liebt ihre Tiere, das merkt man von Anfang an. Lamas sind intelligent, ruhig, und neugierig, sie lernen rasch, kommunizieren untereinander mittels Körperhaltung, Schwanz- und Ohrenbewegungen sowie verschiedenen Lauten – auch der Kontakt zu Menschen ist gleich hergestellt, man schaut sich gegenseitig in die Augen. Die Kinder umarmen ihre «Kollegen» bald schon mal.
Auf einem Hügel öffnet sich der Blick über den Sarnersee bis hin zu Pilatus und Stanserhorn. Ein Gruppenbild muss sein und überall Selfies «Ich und mein Lama». Herrlich, diese Ruhe beim Weitermarsch auf dem kleinen Strässchen – nur von Zeit zu Zeit hört man ein Kind sagen «Gell, wir zwei mögen noch lange». Einzelne Tiere lieben es, gestreichelt und gehätschelt zu werden. Lamas gehören zur Gruppe der sogenannten Neuweltkamele, die im Unterschied zu den Altweltkamelen keine Höcker haben. Sie wurden bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. von den Andenvölkern als Lasttiere, aber auch als Fleisch-, Woll-, Leder- und Fettlieferanten gehalten. In der Schweiz leben heute einige tausend Lamas, bei Ambauens alles zugekaufte Männchen. «So verhindern wir Rivalenkämpfe während dem Trekking und auf der Weide.» Marlene weiss viel über ihre Lieblinge zu erzählen.
Anreise:
Nach Giswil gelangt man mit der Zentralbahn ab Luzern oder ab Interlaken Ost / Meiringen und über den Brünig.
Weiterer Tipp:
Bergmadlipfad um den Giswilerstock – auf den Spuren der «Venediger», die hier ein Mineral für die Spiegelproduktion suchten.