Ein lohnenswerter Besuch am Rhoneknie
Das Museumsangebot reicht von Gemäldeausstellungen und archäologische Sammlungen über einen Oldtimer- und einen Skulpturenpark bis hin zu Konzerten. Im grossen Park ist eine umfangreiche Sammlung von Skulpturen renommierter Künstler zu sehen.
Man schrieb das Jahr 1976, als der Ingenieur, Künstler und Kunstförderer Léonard Gianadda in Martigny ein Haus bauen wollte. Die Bauarbeiten förderten jedoch die Überreste des ältesten galloromanischen Tempels der Schweiz zutage. Gianadda errichtete daraufhin ein Kulturzentrum statt eines Hauses und gründete die Stiftung Gianadda, nicht zuletzt im Gedenken an seinen kurz vorher verstorbenen Bruder Pierre.
Seither konnte die Fondation Pierre Gianadda die Werke der grössten Künstler empfangen: Cézanne, Picasso, Matisse, Renoir. In der Fondation befinden sich neben den jährlich zwei Mal wechselnden hochkarätigen Ausstellungen weltbekannter Künstler auch Dauerausstellungen: Das Automobilmuseum, zu dem ungefähr fünfzig antike Fahrzeuge gehören sowie das gallo-römische Museum, das um die Überreste des keltischen Tempels herum errichtet wurde. Auf der Südseite des auffälligen Hauptgebäudes gibt es den Park, ein natürlicher Tummelplatz für Skulpturen aus dem 20. Jahrhundert.
Hier fühlt man die besondere Lage von Martigny, mit Blick zu den Rebbergen und Obstbäumen (wer zur richtigen Zeit das Museum besucht, kommt im Garten in den Genuss von frisch gepflückten Aprikosen...). Unter der heissen Walliser Sonne wachsen in der Rhonetalebene auch Erdbeeren und Spargeln. Keltische Stämme, die Römer und Truppen Napoleons kamen hier vorbei und wussten dies zu schätzen. Bereits zur Zeit der Römer war Martigny ein bedeutendes Handelszentrum; besuchenswert sind denn auch die Ruinen der römischen Thermen, Tempel, Wohnquartiere und vor allem das restaurierte Amphitheater, das einst Platz für 5000 Zuschauer bot.
Aufgezeichnet von Roland Baumgartner
www.bgr.ch
Bilder: Schweiz Tourismus und Fondation Gianadda
Anreise:
Alle Züge zwischen Lausanne und Brig halten in Martigny, zu Fuss zum Museum oder lokaler Bus. Autobahn-Ausfahrt Martigny-Expo.
Weiterer Tipp:
Auf dem Grossen Sankt Bernhard Pass wurden früher die Bernhardiner Hunde von den Mönchen gezüchtet, anfänglich als Lastenträger, dann auch als Lawinensuchhunde. Das ebenfalls benachbarte Hundemuseum in Martigny, die Fondation Barry, zeigt viele Geschichten und vermittelt Wissenswertes über die Bernhardiner Hunde.