Neun Kilometer mit Erlebnissen für einen ganzen Tag

Diese eher sanfte Tour ist sehr abwechslungsreich. Eigentlich beginnt die Strecke am Bahnhof von Schwyz, im Ortsteil Seven. Wer es jedoch nicht eilig hat, macht gerne eine Stippvisite in die etwas östlich gelegene, malerische Altstadt.

Schwyz ist weit älter als die Gründung der Eidgenossenschaft, die erste urkundliche Erwähnung als «Suittes» findet sich bereits im Jahr 972. Eine Kirche aus dem 8. Jahrhundert und noch ältere Alemannengräber belegen das hohe Alter von Schwyz, das anfänglich «Ze Kilchgassen» hiess.

Nun aber aufs Velo! Auf der Nordseite vom Bahnhof (auch ab Mittelperron) gelangt man via Unterführung westwärts direkt und ohne Hauptstrasse an den Lauerzersee und zum familienfreundlichen Seebad Seewen mit dem Restaurant «Sewen Beach». Die ungetrübte, romantische Aussicht auf den kleinen Bruder des Vierwaldstättersees entschädigt dafür, dass die vorerst vollständig asphaltierte Veloroute Nr. 51/77 teilweise entlang der Autobahn verläuft.

Ein lohnender Abstecher ist der «Aazopf» an der Mündung der Steiner Aa. Verzweigte Naturlehrpfade bringen Gross und Klein die vielenorts verschwundenen Auenlandschaften näher. Die Steiner Aa bringt bei Hochwasser viel Feinmaterial aus dem steilen und erosiven Einzugsgebiet. So hat sie ein grosses Delta geschaffen, dessen Front Jahr für Jahr weiter in den See vorstösst. Jährlich wächst die Sedimentschicht am Seegrund zwischen 1 und 3.6 Zentimeter. Über lange Zeiträume betrachtet, wird aus dem flachen See eine Flusslandschaft – ein natürlicher Prozess. Die vorderste Stelle am Aazopf ist in Privatbesitz, die Beobachtungspfade zweigen kurz vorher gegen links und rechts ab – Velos irgendwo abstellen.

Nur ein paar Radumdrehungen weiter gelangen wir an der Nordspitze des Sees zum Campingplatz Buchenhof, dessen schöne Badewiese auch Nicht-Gästen offensteht. Wenig später verlassen wir das Ufer des Lauerzersees und fahren auf einem nicht-asphaltierten Strässchen durch die äusserst attraktive Moorlandschaft weiter Richtung Goldau. Auch hier lohnt sich ein Abstecher zum Beispiel zum Wollgras entlang des Goldbachs. Auf der Nordseite der Autobahn gehts zum Schluss ganz wenig bergauf – die grossen Felsbrocken links und rechts zeigen es ganz genau: wir sind im Bergsturz-Gebiet von Goldau von anno 1806.

Auf der Nordseite des Bahnhofs beheimatet der bekannte Tierpark von Goldau hundert einheimische und europäische Wildtierarten. Nicht weniger spannend ist im Anschluss eine Fahrt mit der Zahnradbahn hinauf zum Rigi Kulm auf fast 1800m Höhe... mit GA und SBB-Tageskarten sowie Kinder in Begleitung gratis!

Aufgezeichnet von Roland Baumgartner
www.bgr.ch

Bilder: Roland Baumgartner


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Anreise:
Bahn nach Schwyz und Arth-Goldau; Auto: Autobahnausfahrt Schwyz, Parkplatz bei der Badi gleich nebenan.

Weiterer Tipp:
Besuch im Tierpark Goldau mit 100 heimischen und europäischen Wildtierarten.