Höhepunkt für Alpinwanderer
Eine alpine bis hochalpine Gipfeltour auf Bergpfaden durch Schutt und stellenweise gesichertes Felsgelände, die alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt (T3 bis T4 anspruchsvolles Berwandern / Alpinwandern). Die Barrhörner zwischen dem Turtmann- und dem Mattertal zählen zu den höchsten Gipfeln der Alpen, die man bei guten Verhältnissen ohne Kletter- oder Eisausrüstung erreichen kann. Am Vortag Aufstieg aus dem Turtmanntal zur Turtmannhütte des SAC (Übernachtung).
Von der Turtmannhütte zieht die weiss-rot-weiss signalisierte Route durch die Gras- und Schutthänge hoch über dem Bruneggbach zu einer Quelle am Fuss der Felswände. Von dort geht's im steilen Zickzack durch das Geröll im «Gässi» (2640m) empor und bald rechts in die gut gestufte Gesteinsflanke, wo Stahlseile und Eisentritte sicher nach oben leiten. Nach der Abzweigung zur Cabane de Tracuit (hochalpine Route) wandern wir neben und auf dem Kamm der Seitenmoräne geradeaus bergwärts.
Auf etwa 3100m teilt sich die Pfadspur: Links geht's direkt zum Üsseren Barrhorn – 600 Höhenmeter durch steile, kleinsplittrige Schuttflanken, in denen bis in den Sommer hinein tückische Schneefelder liegen können. Sicherer ist die rechte Route, die – auch durch viel Schutt, aber etwas weniger rasant – zum Schöllijoch (3342m) ansteigt. Erste Ausblicke zum Schölligletscher in der Tiefe und zur gegenüberliegenden Mischabel.
Hier (oder schon etwas davor) zweigt man links ab, und strebt durch die schrägen Schuttflächen auf ihrer Westseite den Klippen der Barrhörner entgegen. Mit jedem Höhenmeter erweitert sich das Panorama, das nun auch die Monte Rosa und weiter rechts den Mont Blanc einschliesst – nur das Matterhorn versteckt sich hinter dem Weisshorn.
Das Innere Barrhorn (3583m) umgehen wir links. Von der Scharte zwischen den beiden Gipfeln blickt man rechts tief hinab zum Undere Stelligletscher. Schliesslich geht es links unter einem Vorgipfel vorbei, bis man durch steilen, rutschigen Schutt das Metallkreuz auf dem Üsseren Barrhorn (3610m) erreicht.
Für den Abstieg nehmen wir am besten die Aufstiegsroute, es sei denn, der direkte Weg zum Punkt 3090m ist fast schneefrei und man fühle sich auf dem kleinsplittrigen Pfad sicher.
Aufgezeichnet von Roland Baumgartner
www.bgr.ch
Anreise:
Luftseilbahn von Turtmann im Rhonetal nach Oberems, dann Postauto nach Gruben VS und Aufstieg zur Turtmannhütte SAC (mit Privatfahrzeug bis Gruben).
Weiterer Tipp:
Vom Turtmanntal über den Meidpass nach St-Luc im Val d'Anniviers.