Erlebniswanderung ins südlichste Tal Graubündens
Die Bahnstrecke zwischen Thusis und Tirano, eine Meisterleistung der Technik, die sich harmonisch in die Landschaft einfügt, ist das Kernstück des Welterbes «Rhätische Bahn, Albula/Bernina». Auf der spektakulären Fahrt geht es auf 122 Kilometern über 196 Brücken, durch 55 Tunnels und an 18 Gemeinden vorbei.
Nun zu einer der attraktivsten Wanderungen: Vom Bernina Hospiz führt ein ebener Weg entlang dem vom Gletscherwasser weisslich gefärbten Lago Bianco. Bereits am Ende des Sees lohnt sich für Sportliche allenfalls der Umweg via den fantastischen, 130m höher gelegenen Aussichtspunkt Sassal Mason mit Blick auf den Piz Palü. Ohne den Abstecher gehts bereits leicht bergab zur Alp Grüm. Der Blick über das weit unten liegende Valposchiavo und zum Palügletscher sind unvergesslich – ebenso die italienische Pasta, Puschlaver Spezialitäten, Engadiner Köstlichkeiten, hausgemachte Kuchen und Veltliner Weine im Ristorante am Bahnhof Alp Grüm oder im aussichtsreichen Belvedere nur wenig oberhalb der Station.
Von der Alp Grüm gehts im Zickzack hinunter nach Cavaglia. Hier darf auf keinen Fall der Besuch der Gletschermühlen fehlen. Der Gletscher hat hier in längst vergangenen Zeiten eindrückliche Naturformationen geschaffen: Durch den andauernden Druck des prähistorischen Gletscherwassers haben sich im Lauf der Jahrtausende rotierende Steine in den Felsen gegraben. Entstanden sind so die bis zu 15m tiefen Gletschermühlen. Der Gletschergarten von Cavaglia wird auch «Töpfe der Riesen» genannt.
Wie die Rhätische Bahn schlängelt sich der Wanderweg daraufhin auf alten Sampfaden den Hang hinunter in die Talebene von Poschiavo.
Aufgezeichnet von Roland Baumgartner
www.bgr.ch
Anreise:
Von St. Moritz oder Samedan mit Auto oder Bahn bis Ospizio Bernina. Zurück mit der RhB ab jeder Station im Val Poschiavo.
Weiterer Tipp:
Ausflug zur Diavolezza mit Aussicht zu den Gletschern, Piz Palü, Bellavista und Piz Bernina.