Abenteuerlich entlang der Wasserleitung Bisse du Ro
Historische Wasserleitungen gibt es links und rechts der Rhone bis nach Martigny, im Wallis heissen sie Suonen oder Bisses. Sie bringen im sonnenverwöhnten Kanton heute noch das Wasser von den Bergtälern entlang der steilen Hänge zu den trockenen Wiesen und Reben über dem Rhonetal. In Ayent (bei Anzère) gibt es das hübsche Musée des Bisses, ein Besuch lohnt sich.
Der Weg vom Lac de Tseuzier (im Tal des Rawilpass) nach Crans-Montana ist vielseitig, aber eigentlich wenig anstrengend. Auf den Wanderer warten grandiose Tiefblicke vom ehemaligen Wasserkanal hinunter ins tief eingeschnittene Tal. Da man nicht an denselben Ort zurückkehrt, empfiehlt sich die Zufahrt zum Tseuzier-Staudamm mit dem Postauto ab Sion. Dann führt der Weg zuerst eineinhalb Stunden vom Stausee (mit Restaurant) gemütlich auf Alpwegen zur Alp Er de Chermignon. Hier begann früher die waghalsig konstruierte Bisse Richtung Crans-Montana.
Steil sind die Felswände über der Bisse, und es wird klar, wieviel Aufwand die ständige Instandhaltung früher bedeutete. Ein Stück weiter vorne folgen Felswände senkrecht hinunter vom einstigen Wasserlauf – Geländer, Stahlseile und Bretterstege ermöglichen heute das Begehen des spannenden Weges im Tal der Liène. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sind aber dennoch Voraussetzung. Auskunft über die lokalen Begebenheiten geben Informationstafeln am Wegrand. Der Weg entlang der historischen Bisse du Ro, der oberhalb von Crans-sur-Sierre endet, ist meist erst ab Mitte Juni offen.
Aufgezeichnet von Roland Baumgartner
www.bgr.ch
Anreise:
Postauto vom Rhonetal via Ayent zum Barrage de Tseuzier. Rückreise ab Crans-sur-Sierre.
Weiterer Tipp:
Bisse du Tsittoret und Besuch des Alpmuseums im Weiler von Colombire (Montana).