Moorlandschaft in vollen Zügen geniessen

Der malerische Torfsee zwischen Tramelan und Saignelégier ist ein landschaftliches Juwel ohnegleichen. Der natürliche Moorweiher wurde einst für den Betrieb einer Mühle, später einer Sägerei leicht aufgestaut. Es lohnt sich, den vielarmigen See auf dem teils gut ausgebauten Fussweg zu umrunden, um das Hochmoor Étang de la Gruère herrscht irgendwie immer eine magische Stimmung. Klarer Höhepunkt des Besuches ist allerdings das kurze (oder auch ausgiebige) Bad im dunklen See!

Eingebettet in eine Mulde, ist die Senke mit Ton- und Mergelschichten ausgekleidet. Durch feine Partikel wurde der Boden abgedichtet und das Moor begann sich vor 15'000 Jahren zu bilden. Einen richtigen Abfluss aus dem See sucht man vergebens. Die besonderen Umstände schufen einen wertvollen Lebensraum für eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Infotafeln geben lehrreich Auskunft über die zahlreichen Torfmoose, Heidelbeersträucher und Rosmarinheiden, die den einstündigen Rundweg um den Moorsee säumen.

Der Weg rund um den grossen Weiher ist aber auch abenteuerreich: Es gibt kleine Brücken zum Überqueren und Holzstege, die über die sumpfige Moorlandschaft führen. Der federnde Moorboden verleiht einem ein beschwingtes Gefühl, sodass selbst wandermüde Kinder wieder Lust bekommen, die Umgebung zu erkunden.

Wem die drei Kilometer lange Strecke zu kurz ist, wandert dem See entlang und dann über La Theurre und das Naturzentrum Les Cerlatez nach Saignelégier. Ein Gefühl von Unabhängigkeit und Freiheit spürt man hier oben – eben Freiberge. Auf diesem Weg präsentieren sich die «Franches Montagnes» von ihrer schönsten Seite – mit sanften Hügeln, auf denen Pferde und Kühe weiden, gefolgt von kleinen Wäldern, die an heissen Sommertagen Schatten spenden. Rund zwei Stunden sind es nach Saignelégier.

Aufgezeichnet von Roland Baumgartner
www.bgr.ch

Bilder: Jura Tourisme und Schweiz Tourismus


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Anreise:
Busverbindung zwischen Tramelan und Saignelégier, Haltstelle Saignelégier, Moulin de Gruère. Einzelne Parkplätze ebenfalls bei der einstigen Sägerei und westlich des Sees.

Weiterer Tipp:
La Maison de la Tête de Moine in Bellelay – Der typische Käse der Freiberge wird nicht geschnitten, sondern zu feinen Rosetten geschabt.