Höhenwanderung vom Niederhorn zum Gemmenalphorn

Auf dem Bergweg vom Niederhorn zum Gemmenalphorn präsentieren sich Eiger, Mönch und Jungfrau ebenso wie die Steinböcke. Unterwegs warten sie jeweils am Morgen ungeduldig auf die ersten Wanderer.

Es lohnt sich, leise zu sein und sich immer wieder umzusehen. Gemütlich liegt der erste Steinbock auf dem Wanderweg und scheint das Alpenpanorama in vollen Zügen zu geniessen: Die Steinböcke und Gämsen am Grat über Beatenberg sind nämlich nicht gerade schüchtern. Besonders nahe kommen Tierfreunde den Alpenbewohnern, wenn sie mit einem Wildtierspezialisten aus der Region auf die Pirsch gehen – bewaffnet einzig mit Feldstecher und Kamera.

Auch eine Rundsicht der Sonderklasse hält die anspruchsvolle Gratwanderung vom Niederhorn (Gipfelhöhe 1963m), das mühelos in der Gondelbahn erklommen wird, zum Gemmenalphorn (2061m) bereit. Im Süden der silbern leuchtende Thunersee, eingerahmt vom Mosaik von Wäldern und Wiesen, darüber das Postkarten-Dreigestirn. Im Norden zieht sich das grüne Justistal mit seinen Alpen, Tannenwäldern und Hütten hin bis zum sichelförmigen Übergang ins Eriz.

Zuerst einfach, wird der gut markierte Bergpfad später etwas schmaler, aber problemlos begehbar. Bis zum Gemmenalphorn sind es 1h30 reine Marschzeit. Hier haben wir freie Sicht gegen Osten auf die «Sieben Hengste», und wir begreifen, warum die Kalkrippen diesen Namen haben – genau sieben Stück sind es nämlich.

Ein etwas anstrengenderer Abstieg führt über die Gemmenalp nach Habkern, durch  eine unwahrscheinlich attraktive Karstlandschaft.

Aufgezeichnet von Roland Baumgartner
www.bgr.ch


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Anreise:
Mit Schiff, Bus oder Auto nach Beatenbucht, Standseilbahn und Luftseilbahn zum Niederhorn. Bus oder Auto auch ab Interlaken bis Beatenberg und Luftseilbahn zum Niederhorn.

Weiterer Tipp:
Trotti-Bike ab Mittelstation oder Besuch der St.-Beatus-Höhlen am Thunersee.