Längere Bergwanderung ohne grosse Anstrengung

Eine vier- bis fünfstündige Bergwanderung von der Zentralschweiz ins Berner Oberland. Vom 2200m hohen Jochpass zur 2200m hohen Planplatte. Eigentlich eine Höhenwanderung mit vielen höhenparallelen Wegstücken, aber dennoch mit 600 Höhenmetern Auf- und Abstieg. Belohnt werden wir auf Schritt und Tritt mit prächtigen Aussichten auf die östlichen Berner Alpen und ins Grimselgebiet.

Dank der Bergbahnen zum Jochpass und von den Planplatten hinunter zum Hasliberg und nach Meiringen lässt sich diese Tour an einem Tag machen. Und so beginnen wir vor neun Uhr in Engelberg mit der ersten Bergfahrt zum Trübsee. Es folgt eine kurze Wanderung am See vorbei zur Sesselbahn hinauf zum Jochpass. Hier befinden wir uns auf der Grenze zwischen Nidwalden und dem Kanton Bern.

Viele Wanderer schlagen den Weg ein hinunter zum Engstlensee – wir aber halten rechts und erreichen mit wenig Steigung das Schaftal und queren etwas weiter unten nochmals höhenparallel hinüber Richtung Vogelbüel und zur Tannalp. Wir sind im Gebiet der Melchsee Frutt, im Kanton Obwalden.

Auf der Tannalp sollte nicht nur der Stopp im Berggasthaus drin liegen, sondern unbedingt auch ein Besuch in der Bergkäserei neben der Kapelle «Maria, Königin der Engel». Man merkt es, die Produkte vom Käser Noldi Bucher stammen nicht aus dem Grossbetrieb. Die traditionell hergestellten Bergkäse und den Sbrinz muss man probieren und ein Stück «Tannalper» mit nach Hause nehmen.

Es folgt der bezüglich Distanz nicht zu unterschätzende Anstieg immer in Gratnähe zum Balmeregghoren, hoch über Tannensee und Melchsee, vorbei an den beiden Bergstationen der Liftanlagen (nur im Winter in Betrieb).

Jetzt kommt ein besonders spannendes Wegstück: «Horizontweg» wird die Verbindung zu den Planplatten genannt – der Name ist Programm. Auf dem immer wieder gut unterhaltenen Höhenweg zwischen den Felsbändern muss man trotz der überwältigenden Aussicht sich auf den Weg konzentrieren, auf der linken Seite fällt der Hang steil zum Gental ab – da ist für viele an zwei, drei Stellen ein fester Griff ans gespannte Drahtseil hilfreich. Bereits weniger exponiert geht's dann an den «Erzgrueben» vorbei (hier wurde früher tatsächlich Eisenerz abgebaut) zur Bergstation Planplatten und zum Panoramarestaurant Alpen Tower. Letzte Talfahrt mit der Gondelbahn nicht verpassen!