In den Wäldern über der Magadinoebene
Verborgen in den Kastanienwäldern über Monte Carasso am Rande der Magadino-Ebene, liegt Curzútt (Corte di Sotto), wo man früher von der Landwirtschaft lebte, da die Ufergebiete des Ticino zu feucht waren. Heute gibt es hier eine Herberge – Steinhäuser und Trockenmauern bilden immer wieder beliebte Fotosujets. Curzútt ist eine der Zwischenstationen der kleinen Luftseilbahn Richtung Mornera.
Ein Höhepunkt ganz in der Nähe der Steinsiedlung ist die einstige, heute abgelegene romanische Bergdorf-Kirche San Barnardo. Reichhaltige Fresken mit der «Stillenden Maria» zieren den gedrungenen Innenraum des kleinen Gotteshauses.
Für Wanderer folgt ein Anstieg von 180 Höhenmetern und ein kleiner Abstieg zum nächsten Highlight, der spektakulären, schwindelerregenden Hängebrücke Carasc, die 130 Meter über dem Bach das unwegsame Sementina-Tal hoch über Bellinzona überwindet. Die Fussgängerbrücke ist mit 270 Metern Länge eine der längsten in der Schweiz, hängt ganze 14 Meter durch, wiegt etwa 50 Tonnen und verbindet Curzútt San Bernardo mit der Via delle Vigne, dem Rebenweg zwischen Sementina und Cugnasco.
Auf der Südseite der Brücke steigt der Weg erneut leicht an, und vorbei an der Hochebene San Defendente mit dem Oratorium aus dem Spätmittelalter beginnt der Abstieg auf dem alten Steinweg recht steil hinunter Richtung Sementina und Monte Carasso. Zum Schluss der Rundwanderung gibt es links die Rundtürme «Fortini della Fame», die Dufour-Verteidigungslinie zu sehen, im Talgrund dann die Madonna della Valle mit dem typischen Tessiner Glockenturm sowie auf dem Felssporn die Kirche Santissima Trinità mit dem bulligen Glockenturm.
Aufgezeichnet von Roland Baumgartner
www.bgr.ch
Anreise:
Monte Carasso liegt gleich gegenüber von Bellinzona, auf der rechten Seite des Ticino. Luftseilbahn Richtung Mornera, Zwischenstation Curzùtt.
Weiterer Tipp:
Monte Carasso mit dem ehemaligen Augustinerinnenkloster wurde mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet.