Eine artenreiche Tierwelt, dramatische Wüsten, eine endlose scheinende Salzpfanne sowie luxuriöse sowie authentische Unterkünfte – der Süden Botswanas gilt immer noch als kleiner Geheimtipp und gehört zu den weltweiten Top-Safaridestinationen schlechthin. Hier leben Elefanten in grosser Zahl, Grosskatzen streifen frei umher, die Artenvielfalt ist enorm - vom bedrohten Afrikanischen Wildhund bis hin zu Wasserantilopen, von Nashörnern, die hier heimisch geworden sind, bis zu Tausenden von Flamingos, die am Himmel für ein rosarotes Schauspiel sorgen. 

Wer von Botswana hört, denkt in erster Linie an die beiden ruhmreichen Nationalparks Okavango Delta und Chobe Nationalpark mit den angrenzenden Victoria Falls. Der komplette Süden gerät dabei oft in Vergessenheit und wird von vielen gar nicht erst in eine Reise miteinbezogen; jedoch warten hier abwechslungsreiche Landschaften von unglaublicher Schönheit sowie eine faszinierende Tierwelt. Aufgrund seiner geringen Bevölkerungsdichte mit lediglich drei Menschen pro Quadratkilometer und unberührter Natur gilt Botswana, was den Süden anbelangt, als ultimative Safari-Destination. Rund 70 Prozent des mehr als 580’000 km² grossen Landes sind im Südwesten von der Kalahari-Wüste bedeckt. Ein Besuch des staatsübergreifenden Kgalagadi Transfrontier Park im äussersten Südwesten, der mit Südafrika die Grenzen teilt, kann ich Ihnen nur wärmstens ans Herz legen. Das 28’400 km² grosse Schutzgebiet bildet eine der grössten und faszinierendsten Wildnis des gesamten afrikanischen Kontinents. Rote Dünen wechseln sich ab mit offener Trockensavanne. Der König der Tiere trägt hier schwarze Mähne - nach offiziellen Schätzungen leben 450 Exemplare im Park – daneben leben grosse Herden von Springböcken, Oryxantilopen, Elen und Gnus, aber auch Geparden, Leoparden, Wildhunde und Hyänen. Um diese einzigartige Wildnis zu entdecken, empfehle ich, wie auch für den ganzen Süden, die Anmiete eines Allradfahrzeugs und die Einplanung von mindestens drei Nächten im Schutzgebiet. Beispielsweise im Nossob Rest Camp, wo einfache Chalets zur Verfügung stehen. Wer gerne das luxuriöseste Ambiente Kgalagadis erleben will, sollte Übernachtungen auf der !Xaus-Lodge buchen. Zur Anlage gehören ein Swimmingpool, kulturelle Aktivitäten und hervorragende Safaris.

Je weiter man ostwärts fährt, desto trockener wird die Landschaft. Das Central Kalahari Game Reserve kurz CKGR ist das Zentrum des trockenen Südens und ein umwerfender Ort. Wer auf Abgeschiedenheit, die Stille der Wüste und das nächtliche Brüllen von Löwen steht, könnte hier wohl einen seiner Lieblingsplätze in Afrika gefunden haben. Mit einem Schutzgebiet so gross wie die Fläche Dänemarks ist das CKGR eines der grössten Schutzgebiete Afrikas. An verschiedenen Stellen im Gebiet gibt es künstliche Wasserlöcher, wo man unter anderem auch den schwarzmähnigen Kalaharilöwen antrifft. Der bekannteste Ort im Game Reserve ist das Deception Valley, wo Mark und Delia Owens Schabracken-hyänen und Löwen erforscht haben. Schön übernachten lässt es sich im Kalahari Plains Camp mit gut ausgestatteten Zelten, wo auch Buschwanderungen mit den heimischen San angeboten werden.

Im zentralen Süden Botswanas erwartet Sie ein weiteres Highlight. Die Sowa, Nxai und Ntwetwe Pans bilden zusammen die 12’000 km² grossen Makgadikgadi Pans, ein Geflecht aus Salzpfannen mit weissen staubigen Trockenseen. Übernachten Sie unweit des Ortes Gweta auf Planet Baobab, einem Camp mit gut ausgestatteten Hütten, umgeben von uralten Affenbrotbäumen. Empfehlenswert ist eine Exkursion in die Salzpfanne, die Sie selbst am Steuer mit Quads erkunden können. Quasi als Supplement wartet am Rande der Pfanne eine grosse Erdmännchen-Familie, die an Menschen gewöhnt ist und sich gerne fotografieren lässt.

In Nata, einem praktischen Zwischenstopp, um in den tiefen Südosten Botswanas zu gelangen, lockt das Tierreservat Nata Bird Sanctuary. Das Areal bietet zwar Zebras, Schakalen und Füchsen einen geschützten Lebensraum, die eigentliche Attraktion ist jedoch die beeindruckende Vogelwelt, wo Rosa- und Rötelpelikane, Kapenten und Rosa- sowie Zwergflamingos in grosser Zahl zu beobachten sind. Wenn sich die eleganten Vögel alle gemeinsam in die Lüfte erheben, färbt sich der Himmel rosa – ein Schauspiel, das Sie nicht so schnell vergessen werden.

Falls Sie noch nie Elefanten in freier Wildbahn angetroffen haben, machen Sie unbedingt Halt in der Lodge Elephant Sands, wo die Dickhäuter in der Dämmerung ungehindert ins Camp eindringen, um am Wasserloch zu trinken und zu baden.
Tolle Nashorn-Fotos wiederum gelingen im Khama Rhino Sanctuary. Im Wildreservat stehen 30 Breit- und vier Spitzmaulnashörner unter Schutz. Einige Exemplare wurden inzwischen erfolgreich ausgewildert.

Der Tuli Block im äussersten Südosten zählt zu den bestgehütetsten Geheimnissen Botswanas. Der 20 km breite Landstrich entlang des Limpopo River weist eine grosse Dichte an Wildtieren auf. Auffallend ist auch die attraktive Landschaft, welche sich vom Rest des Landes deutlich abhebt. Die Mondlandschaften in Orange- und Brauntönen sowie die Hügel gepaart mit einem tiefblauen Himmel erinnern an Arizona oder Australien. In dieser kargen Landschaft, gespickt mit ungewöhnlichen Felsformationen, sind Elefanten, Giraffen, Löwen, Geparden, Hyänen und sogar Leoparden heimisch. Ein schönes Quartier mit Safarimöglichkeit ist die edle Tuli Safari Lodge inmitten einer Landschaft mit roten Felsen, die vor Wildtieren nur so strotzt. Gönnen Sie sich Ihren Sun-Downer unter freiem Himmel an der Bar, die um einen 500 Jahre alten Nyala-Baum herumgebaut wurde.