Kapstadt in Südafrika wird oft in einem Atemzug genannt mit Rio de Janeiro, Sydney oder San Francisco. Und das mit Recht! Die Symbiose aus Grossstadtflair, der bezaubernden Lage am Ozean, der interessanten Geschichte und dem schönen sowie abwechslungsreichen Hinterland gefällt vielleicht sogar mehr als in den anderen Metropolen. Das ergibt sich aus der Lage zwischen zwei Ozeanen, der Geschichte, dem Klima, den vielfältigen Kunst- und Kulturangeboten und der unkompliziert-freundlichen Art der Bewohner.

Die Mother City am Tafelberg zählt für mich zu den schönsten Städten der Welt. So ist es auch nicht schwer, einen perfekten Tag in der südafrikanischen Stadt zu gestalten. Wie wärs zum Start mit einer Runde Sport: am Schönsten geht das in Company’s Garden auf der grossen Wiese. Vital und munter wird es danach Zeit für ein leckeres Frühstück. Im Garden Café gleich nebenan gibt’s Croissants, Kuchen, Sandwiches oder Asia-Salate und quasi gratis dazu die Aussicht auf den Tafelberg und Eichhörnchen, die zwischen den riesigen Bäumen umherflitzen.

Wenn der Tafelberg kein «Tischtuch» trägt, möglichst rasch hinauffahren und die Aussicht geniessen. In ein paar Stunden kann es bereits wieder zugezogen sein. Wer’s sportlich mag, dem empfehle ich eine Wanderung mit einem Guide auf den Tafelberg. Vom Kirstenbosch Garden führt ein Weg in rund zwei Stunden durch die Skeleton-Schlucht auf den hinteren Teil des Tafelbergs. Oben angekommen auf 1000 Meter über Meer und einem dann Kapstadt zu Füssen liegt, ist jede Anstrengung im Nu vergessen. Das Panorama ist schlichtweg umwerfend. Während sich rund um die Bergstation der Seilbahn die Touristen drängen, hat man die Rückseite des Tafelbergs beinahe für sich allein. Runter geht’s dann mit der Seilbahn, auch das ein unvergessliches Erlebnis und Schweizer Präzisionsarbeit.

Weiter geht’s ins Boo-Kaap-Viertel. Die bunten Häuschen sind ein echter Hingucker und geben allerbeste Fotomotive ab. Seinen Namen bekam das Viertel einst von den kapmalaiischen Einwanderern, die sich hier niederliessen. Bis zur berühmten Waterfront sind es etwa 20 Minuten zu Fuss. Wem das zu viel ist, schnappt sich einfach ein Taxi oder nimmt sich wie in vielen Städten dieser Welt angeboten den roten Hop-On/Hop-off Doppeldeckerbus. So kann man sich die Highlights der Stadt flexibel ansehen und erfährt übers Audiosystem in seiner Sprache alles Wissenswerte über die Stadt.

Die Victoria & Alfred Waterfront ist ein bunter Mix aus Geschäften, Restaurants, Kleinkunst und Hotels. Wie wär’s mit einer Kaffeepause? Bummeln Sie danach durch den Farmers Market oder die Market Stalls mit südafrikanischer Handwerkskunst. Von hier aus starten allerhand Touren per Boot, Bus oder sogar im Helikopter über die Kaphalbinsel und Umgebung:

Mit einer Halbtagestour in die Townships Langa könnten Sie sich beispielsweise ein vollständigeres Bild von Kapstadt verschaffen; die Mother City besteht bekanntlich nicht nur aus vornehmen Vierteln.  Oder Sie unternehmen einen Ausflug nach Robben Island: Auf der Gefängnisinsel waren Nelson Mandela und andere Freiheitskämpfer während der Apartheid inhaftiert. Gut geschulte Guides erzählen Ihnen alles Wichtige über die geschichtsträchtige Insel.

Oder Sie mieten sich ein Fahrzeug und erkunden die Kap-Halbinsel individuell. Für Naturliebhaber sei die Butterfly World in den Cape Winelands empfohlen. Zu sehen gibt es Schmetterlinge aus Costa Rica und den Philippinen, aber auch Enten, Hühner und Ziegen.

Im Land der wilden Tiere finden Sie auch adrett gekleidete Zweibeiner. Genau, Pinguine! Im kleinen Küstenort Simon's Town in False Bay – gerade mal eine Stunde Autofahrt von Kapstadt entfernt. Auf dem Weg dorthin geht’s über den Chapman’s Peak, eine der schönsten Strassen entlang des Meeres. In Boulders Beach angekommen laden zwei schöne Strände zwischen Granitblöcken zum Baden ein, die aber im Sommer ziemlich überlaufen sind, und das nicht nur von Pinguinen, mit denen man hier um die Wette schwimmen kann. 1983 fand man unter den windgeschützten Büschen oberhalb des Strandes ein einsames Pinguin-Pärchen. Mittlerweile tummeln sich über 2.500 Afrikanische Pinguine an dem kleinen Strandabschnitt.

Wer es bis hierher geschafft hat, dem sei unbedingt auch noch die kurze Fahrt bis ans Kap der Guten Hoffnung empfohlen. Hier lässt es sich prima wandern. Im Nationalpark trifft man nebst wunderschönen Blumen auch wildlebende Klippschliefer oder Strausse. 

Wer statt einem Ausflug den Strand vorzieht, dem sei Camps Bay empfohlen. Der Beach ist einer der schickeren, mit vielen Cafés und Bars, wo sich dann später auch der Abend mit einem Sundowner gut einläuten lässt. Die Atmosphäre ist lässig, entspannt und weniger versnobt als in Clifton, die Aussicht grandios. Wer mutig ist, kann auch ins kühle Nass springen und sich abkühlen.

Oder Sie verbringen den Nachmittag auf einem Weingut. Einige der besten Restaurants in der Kapregion befinden sich auf Weingütern. Da die meisten nur tagsüber öffnen, macht es Sinn zur Mittagszeit einzukehren. Nicht weit vom Zentrum Kapstadts ist das Weingut Buitenverwachting eine gute Wahl. Auf der Farm lässt man sich die Salate, Pasteten, Käse, Brot und Wein in einen Picknickkorb einpacken und sucht sich dann auf dem grossen Areal ein nettes, schattiges Plätzchen, um sein Picknick zu geniessen.

Wenn am Abend der grosse Hunger einkehrt, ist der Hussar Grill eine gute Wahl. Veganer haben schlechte Karten, denn hier gibt’s Fleisch, Fleisch, Fleisch – und zwar in riesigen Portionen. Das 700-Gramm-Steak ist schon eine Ansage, da braucht’s schlicht keine Vorspeise mehr. Guten Appetit!


So kommen Sie hin:
nonstop ab Zürich mit Edelweiss   

Wie lange soll ich hin:
verlängertes Wochenende, mit Südafrikareise kombinieren

Beste Reisezeit:
europäisches Winterhalbjahr

Highlights:
Tafelberg, Waterfont, Boo-Kaap, Pinguine und Kap der Guten Hoffnung

Restauranttipp:
www.hussargrill.co.za

Mehr Infos:
www.capetown.travel


Impressionen

Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com