Der Weg ist das Ziel - 2000km gilt es von Darwin bis zum Uluru zurückzulegen - dem rotschimmernden Monolithen und Wahrzeichen Australiens. Auf dem Weg dorthin warten unzählige Naturschönheiten: Angefangen vom Kakadu National Park mit seinen Krokodilen, über die Steinformationen der Devils Marbles bis hin zur Bergkette der MacDonnell Ranges.

Australien – das ist doch viel zu weit weg. Habe ich mir auch immer gedacht. Doch das Northern Territory mit der Hauptstadt Darwin liegt nur einen Stopp und 16 Stunden Flugzeit entfernt. Der Bundesstaat nimmt mit 1,3 Millionen Quadratkilometern einen Sechstel der Fläche des australischen Kontinents ein und ist Heimat von nur gerade mal 250'000 Einwohnern, wovon ein Viertel Aboriginal People sind. In der Trockenzeit von Juni bis Oktober ist es im Norden Australiens warm und trocken mit milden Nächten - nur im Roten Zentrum rund um Alice Springs kann es nachts frisch werden. Um das weite Land zu erkunden, ist man auf ein Fahrzeug angewiesen.

Am besten nimmt man das Haus gleich mit und so habe ich mir in Darwin einen Camper angemietet – damit ist man unabhängig und kann die lauen Abende am offenen Feuer ausklingen lassen. Südlich von Darwin muss man sich entscheiden – entweder man besucht den Litchfield National Park mit seinen fotogenen Termitenhügeln und tollen Bademöglichkeiten in Süsswasserseen oder man fährt direkt in den Kakadu National Park, wo man Salzwasser-Krokodile in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten kann. Mit einer Bootstour von «Yellow Water Cruises» kommt man den Reptilien ungewohnt nahe und entdeckt ganz nebenbei eine Vielzahl von Vögeln – besonders angetan hat es mir der Jesus Bird, der bei den Einheimischen darum so heisst, weil es aussieht, als ob er auf dem Wasser laufen könnte. Wer sich für Felszeichnungen der Aborigines interessiert, findet im Nationalpark eine grosse Fülle dieser Kunstwerke. Bis nach Alice Springs sind es auf dem Stuart Highway immer noch über 1000 km, doch die Strasse ist gut ausgebaut.

Einen lohnenden Stopp bietet sich im Nitmiluk National Park an. Hauptattraktion ist die Katherine Gorge, ein System aus 13 von hohen Sandsteinwänden umgebenen Schluchten, die man paddelnd mit dem Mietkanu prima erkunden kann. 400 km vor Alice Springs entfernt und idealer Platz zum Campieren sind die Devils Marbles. Die Teufelsmurmeln sind eine Ansammlung riesiger Granitkugeln, die spektakulär aus der Ebene ragen – für Fotografen eine tolle Möglichkeit, die Felsen abends oder frühmorgens abzulichten. In Alice Springs angekommen, gilt es sich ein zweites Mal zu entscheiden. Falls Sie Zeit übrig haben, lohnt sich ein Abstecher in die MacDonnell Ranges, eine 644 km lange Gebirgskette aus rotem Sandstein, die westlich und östlich von Alice Springs verläuft. Wer gerne wandert, findet hier hervorragende Möglichkeiten und hat auch die Chance, die seltenen Felskängurus zu beobachten.

Von Alice Springs ist es nochmals eine ganze Tagesetappe bis zum langersehnten Ziel: Der Uluru (Ayers Rock) ist das wohl meistfotografierte Wahrzeichen Australiens und besitzt eine magische Anziehungskraft: Mir einer Höhe von 348m und einem Umfang von knapp 10 km leuchtet der riesige Felsen auch noch rötlich, wenn die Sonne längst unter dem Horizont verschwunden ist. Im Nationalpark, wo man im «Ayers Rock Resort» eine hervorragende Infrastruktur vorfindet, lohnt sich auch ein Abstecher zu den Olgas (Kata Tjuta), die 40km westlich davon liegen - eine Gebirgsformation aus 34 einzelnen Kuppen.

Auf einer Wanderung durch das Valley of the Winds erlebt man die beeindruckenden Proportionen von Kata Tjuta und entdeckt nebenbei die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt. So leben 160 Vogelarten im Nationalpark und mit etwas Glück bekommt man auch ein Rotes Riesenkänguru zu Gesicht.

So bereiten Sie sich vor

So kommen Sie hin:
Mit Swiss oder Singapore Airline über Singapur

So kommen Sie herum:
mit Camper von www.cu-camper.com

Wie lange soll ich hin:
14 Tage, besser 3 Wochen

Beste Reisezeit:
Juni bis Oktober

Highlights:
Kakadu National Park, Devils Marbles, Uluru

Lecker essen:
selbst grillierte Burger oder T-Bone Steaks auf dem Lagerfeuer

Mehr Infos:
www.northernterritory.com


Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com