Von der Dreiflüssestadt Passau mit dem Schiff in die Prunkstadt Budapest und wieder zurück: Auf dieser Flussreise erleben Sie die tausend Jahre alte Kulturgeschichte Europas hautnah. Von Deutschland reisen Sie gemütlich an Bord eines Fluss-Kreuzfahrtschiffs über Österreich und die Slowakei nach Ungarn und erkunden weltberühmte Hauptstädte wie Wien, Budapest und Bratislava sowie bedeutende kulturelle Sehenswürdigkeiten wie die Basilika von Esztergom oder das Winzerdorf Weissenkirchen. Während Sie auf den Spuren der einst so glanzvollen Österreichisch-Ungarischen Monarchie wandeln, erleben Sie gleichzeitig die romantische Donaulandschaft von ihrer schönsten Seite. Schiff Ahoi!

Flusskreuzfahrten liegen im Trend und finden immer mehr Anklang. Schon länger von Senioren entdeckt, findet man auf den eleganten Flusskreuzfahrtschiffen heutzutage immer mehr junge Leute genauso wie Familien mit Kindern. Eine Flusskreuzfahrt ist nicht mit einer Kreuzfahrt auf Weltmeeren vergleichbar. Die Schiffe sind viel kleiner - an Bord hats Platz für 200 bis 300 Gäste - und bieten dadurch einen persönlicheren Kontakt zur Besatzung. Flussschiffe können zudem schmalere Häfen anfahren und legen so meist sehr nah am Stadtzentrum an. Seekrankheit? Ist bei einer Flusskreuzfahrt nahezu ausgeschlossen. Und noch ein Vorteil: eine Flussreise garantiert entspanntes Reisen ohne ständiges Kofferpacken! Damit Sie Ihre Reise geniessen können, ist die Wahl der Kabine entscheidend. Auf dem Hauptdeck der zahlreichen modernen Schiffe befinden sich meistens Aussenkabinen mit Bullaugen. Für den besonderen Blick auf die vorbeiziehende Landschaft eignen sich Kabinen in den oberen Decks mit französischem oder sogar eigenem Balkon. Interesse geweckt? Dann kommen Sie mit an Bord!

Einschiffung für meine Donauflussreise ist Passau, ein beliebter Start- und Endhafen für Donau-Kreuzfahrten. Falls Sie vor oder nach der Reise etwas Zeit aufbringen können, schauen Sie sich die deutsche Drei-Flüsse-Stadt an der Grenze zu Österreich an, wo Donau, Inn und Ilz zusammenfliessen; gut zu beobachten am Dreiflüsseeck, wo die Gewässer dank unterschiedlicher Farben genau zu unterscheiden sind. Zudem finden Sie in Passau viele geschichtliche Sehenswürdigkeiten. Besichtigen Sie das Rathaus mit den Rathaussälen im Barockstil und den Kolossalgemälden zum Nibelungenlied und zur Passauer Stadtgeschichte. Oder besuchen Sie die Burg und das Museum «Veste Oberhaus» gegenüber der Altstadt. Mit 56’000m2 Fläche gehört sie zu den mächtigsten Burganlagen Europas. Ein weiteres imposantes Bauwerk Passaus ist der Dom St. Stephan. Hier erwartet Sie nicht nur ein prunkvolles Innenleben, sondern auch die grösste Orgel der Welt.

Nach der herzlichen Begrüssung der Schiffscrew heisst es nun für ein paar Tage einen Gang runterschalten, entschleunigen und das Bordleben geniessen. Lehnen Sie sich zurück und geniessen Sie den Moment. Die Besatzung trägt wesentlich dazu bei; Ihren Koffer finden Sie nämlich schon in Ihrer Kabine. Das Gepäck knapp verstaut, die Kleider feinsäuberlich eingeräumt, heisst’s auch schon Leinen los und im nächsten Augenblick kreuzen Sie bereits durch die wunderbare Flusslandschaft Oberösterreichs. In der Lounge erwartet man Sie zum Welcome-Drink mit fantastischem Blick auf den Fluss. An dieses Bordleben könnte man sich glatt gewöhnen!

Abends trifft man sich im Restaurant auf dem Salondeck und stösst mit dem Kapitän und seiner Crew auf eine erlebnisreiche Reise an, gefolgt von einem vorzüglichen 4-Gang-Menü. Mit etwas Glück finden Sie auch nette Tischnachbarn und gute Freunde fürs Leben.

In der Nacht passiert das Schiff mehrere Schleusen und erreicht frühmorgens die Wachau. Nach einem reichhaltigen Frühstück geht’s zur Erkundung ins beschauliche Örtchen Weissenkirchen. Umgeben von sonnigen Rebenhügeln und eingebettet zwischen dem Silberband der Donau und grünen Wäldern erhebt sich die mächtige gotische Pfarrkirche von Weissenkirchen in der Wachau. Mit den Winzerdörfern Joching, Wösendorf und St. Michael bildet das Winzerdorf die grösste Weinbaugemeinde der Wachau und zählt zu den beliebtesten Urlaubsorten in der Weltkulturerberegion Wachau. Probieren Sie in einem der zahlreichen Restaurants ein Glas Grüner Veltliner, die dominierende Rebsorte, die hier enorm frische und gleichzeitig feurig wirkende Weine hervorbringen kann.

Nachmittags geht’s weiter flussabwärts. Bordreiseleiter Günter lädt zu einem Vortrag über die Donau und die Donauländer ein: Die Donau mit einer Gesamtlänge von 2857 Kilometern ist nach der Wolga der zweitgrösste und zweitlängste Fluss in Europa und durchfliesst respektive berührt dabei ganze zehn Länder - so viele wie kein anderer Fluss auf der Erde. Die Donau, eine der ältesten und bedeutendsten europäischen Handelsrouten, verbindet dabei unterschiedliche Kulturkreise. Politische Spannungen und Kriege bewirkten immer wieder Sperren und Behinderungen der Wasserstrasse. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs hat die Donau jedoch wiederum ihre wirtschaftliche Bedeutung erhalten. Der Fluss verbindet zudem viele artenreiche und unverbaute Naturräume, ist aber auch ein wichtiger Standort für Wasserkraftwerke und mündet über das ausgedehnte Donaudelta ins Schwarze Meer.

Erster längerer Halt auf unserer Donauflussreise gilt der ehemaligen ungarischen Hauptstadt Esztergom mit seiner Basilika, die bereits vom Schiff aus als Fotosujet hinhalten muss. Esztergom hat eine bewegende Vergangenheit: Bis ins 11. Jahrhundert war Esztergom die Hauptstadt von Ungarn und noch weitere 400 Jahre der wichtigste Ort für ungarische Kultur. Die Stadt, in dem einst Könige in riesigen Palästen lebten, hat von dem damaligen Glanz kaum etwas verloren und wird auch heute noch als Königsstadt bezeichnet. Als Wahrzeichen gilt die Basilika von Esztergom: die St. Adalbert-Kathedrale. Das eindrucksvolle Bauwerk ist die grösste Kirche des Landes und katholisches Zentrum zugleich. Mit einer Höhe von 100 Metern erhebt sie sich auf dem sogenannten Burgberg, der direkt an der Donau liegt. Einmal oben angekommen, hat man einen schönen Ausblick auf die slowakische Nachbarstadt Štúrovo, das Flusstal und auf den nördlichen Teil Esztergoms. Wer den Burgberg hinabwandert, sieht die vielen im Barock- oder Rokokostil gebauten Häuser. Generell repräsentieren die Gebäude unterschiedlichster Stilrichtungen die Vergangenheit der Stadt. Die schönsten davon lassen sich auf dem Széchenyi-Platz und den angrenzenden Strassen finden. Noch ein kurzer Abstecher in den Souvenirladen, und schon geht’s weiter auf der schönen, blauen Donau.

Für Musikliebhaber wird in der Panoramabar ein Klassisches Klavierkonzert angeboten, lustige Geschichten erzählt der Bordreiseleiter und Sonnenanbeter rücken sich einen Liegestuhl auf dem Oberdeck zurecht und geniessen die letzten Sonnenstrahlen. In der Nacht geht es dann vorbei an Bratislava nach Budapest. Für alle technisch Interessierten lohnt es sich wachzubleiben: Das Schiff erreicht um Mitternacht die Schleuse Gabcikovo, die grösste Schleuse während der gesamten Reise. Hier wird das Schiff ganze 20 Meter abgesenkt. Bald durchfährt das Schiff Visegrad am Donauknie - ein Durchbruch der Donau zwischen den Vulkangebirgen von Pilis und Börzsenöy - wo sich die Donau nach Süden wendet. Von hier aus ist es nicht mehr allzu weit bis in die Ungarische Hauptstadt.

 

Budapest, die «Perle des Ostens» kann vormittags auf einer fakultativen Stadtrundfahrt erkundet werden. Start im Pester Viertel geht’s zuerst mit dem Reisecar vorbei an der neugotischen Markthalle zur Kleinen Ringstrasse, wo Sie das Nationalmuseum, die grosse Synagoge und die Stephans-Basilika zu Gesicht bekommen. Anschliessend passiert der Bus die Andrassyut, die berühmte Prachtstrasse mit Nobelboutiquen und oppulenten Villen, der Staatsoper und dem Franz-Liszt-Museum. Den ersten Halt machen wir am Heldenplatz, der vom 36 Meter hohen Millenniumdenkmal überragt wird. Als nächstes fährt uns der Bus um den Stadtpark, dabei schweift der Blick über den Zoo, das grösste Thermalbad der Stadt und die historische Holzachterbahn. Über die Margarethenbrücke gelangen wir auf die andere Donauseite in den Stadtteil Buda, haben einen schönen Blick auf die Margaretheninsel, aufs grossartige und viel fotografierte Parlament und die historische Kettenbrücke, die zur Zeit restauriert wird. Zum Abschluss der Stadtrundfahrt geht’s bergauf ins Burgviertel, wo man Zeit hat, sich die Matthiaskirche und die schmucke Fischerbastei anzuschauen. Hier liegt einem Budapest zu Füssen! Vorbei am Königspalast und dem Gellertbad geht’s wieder hinunter zur Donau und über den Fluss zurück zum Schiff, wo schon das Mittagsmenü wartet. Den Nachmittag gestalten die Passagiere individuell. Einige nutzen das schöne Wetter zur Erholung auf dem Sonnendeck, andere spazieren zur Markthalle, um Obst, Salami, Gewürze oder Kunsthandwerk zu kaufen. Ich gönne mir eine Runde SPA im weltberühmten Gellertbad. 
Wer nach all diesen Eindrücken abends noch Lust hat auszugehen, kann sich der organisierten «Lichterfahrt» anschliessen, um Budapest bei Nacht zu erleben oder Sie erkunden das kulturelle Budapest auf eigene Faust. Wie wärs mit einem groovigen Jazzkonzert?

Kurz vor Mitternacht heissts «Leinen los». Ein paar Gäste geniessen auf dem Panoramadeck noch einmal den Blick auf den Budapester Lichterglanz. Über Nacht geht es nun wieder stromaufwärts und in Richtung Bratislava. Der nächste Vormittag steht ganz im Zeichen der slowakischen Hauptstadt und ihrer malerischen Altstadt mit den pittoresken Gassen. Unweit des Schiffanlegers und nicht zu übersehen, führt die imposante Schrägseilbrücke zum einem UFO ähnelnden Turmrestaurant, wo leckerer Cappuccino serviert wird. Wer gerne shoppt, wird bestimmt im Einkaufscenter «Eurovea» fündig.  Wer sich der geführten Stadttour anschliesst, wird die älteste slowakische Universität, das Nationalmuseum, das schönste Rokokohaus der Stadt und auch den Präsidentenpalais vor die Fotolinse kriegen. Natürlich darf auch ein Stopp auf der Pressburg nicht fehlen. Später haben Sie Zeit, die Altstadt mit der Krönungskathedrale, dem alten Rathaus und den vielen kleinen Gassen und Plätzen zu erkunden. Stolpern Sie nicht über den Kanalarbeiter Cumil, der Sie verschmitzt aus einem Gullydeckel beobachtet. 
en restlichen Tag verbringen Sie gemütlich auf dem Schiff: lesen, Musik hören, ein Saunagang oder Sie lassen die Landschaft auf dem Sonnendeck an sich vorbeiziehen, bevor spätabends  die Taue in Wien festgezogen werden.  

Neuer Tag – neues Abenteuer und Servus in Wien! Schwelgen Sie nach Herzenslust in den Zeiten der Donaumonarchie und entdecken Sie Wien auf einer Stadtrundfahrt inklusive Besuch eines traditionellen Wiener Kaffeehauses. Auch hier wird es Ihnen überlassen, ob Sie die österreichische Hauptstadt auf eigene Faust entdecken möchten oder ob Sie sich einer Stadtrundfahrt anschliessen möchten: Vorbei am Prater, wo das historische Riesenrad und das höchste Kettenkarussell der Welt stehen, geht’s vorbei am Donaukanal zum berühmten Hundertwasserhaus. Nach einem kurzen Fotostopp biegt der Bus in die Ringstrasse ein. Sie wurde nach dem Niederreissen der alten Stadtmauern und Festungswerke 1858 rund um die Innenstadt angelegt, ist sechs Kilometer lang, zählt zu den attraktivsten Prachtstrassen der Welt und wird von zahlreichen monumentalen Bauten und schönen Parkanlagen gesäumt. Unsere Köpfe gehen hin und her, denn es gibt viel zu sehen: die Kunstakademie, das Nobelhotel «Imperial», die Karlskirche, die Wiener Oper, die Hofburg, das Rathaus oder das Burgtheater. Am sehenswerten Stephansdom bleibt Zeit, die nähere Umgebung allein zu entdecken. Einige Gäste besuchen mit der örtlichen Reiseleiterin die Hofburg, andere geniessen die Aussicht vom Nordturm des Doms oder lassen sich in einem der zahlreichen Kaffees ein Stück Sachertorte schmecken. Lecker! Nachmittags bietet sich ein Besuch in der Albertina an, wo eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Klassischen Moderne ausgestellt ist. Hier finden sich Meisterwerke wie Monets Seerosen oder Degas Tänzerinnen, Wiener Moderne von Klimt bis Schiele sowie grosse Namen wie Beckmann, Picasso und Warhol. Nach einem erlebnisreichen Tag liegt es wiederum an Ihnen. Entweder zum Abendessen retour aufs Schiff oder Sie verbringen den Abend in der City. Ich muss unbedingt noch ein legendäres Wiener Schnitzel bei Figlmüller probieren. Und wenn man schon einmal in Wien ist, lassen Sie den Abend bei einem klassischen Konzert in der «Sala Terrena» im Mozarthaus ausklingen.

Am vorletzten Tag kreuzt das Flusskreuzfahrtschiff wiederum durch die wunderschöne Landschaft der Wachau mit ihren zahlreichen Burgen und Klöstern und macht einen letzten City-Stopp im schönen Städtchen Linz. Kreativ, modern und weltoffen ist das Lebensgefühl dieser Stadt. Die UNESCO City of Media Arts hat sich zum Anziehungspunkt für Künstler und Medienschaffende aus aller Welt entwickelt. Geniessen Sie Linz bei einer Stadtrundfahrt mit dem Linzer City Express oder schliessen Sie sich einem City Art Walk an, einem spannenden Rundgang zur Kunst im öffentlichen Raum mit Besuch des ARS Electronica Center. Und nicht vergessen: lassen Sie sich in der Konditorei eine Original Linzer Torte einpacken!
Abends folgt auf dem Schiff das Grande Finale. Die Gäste stürzen sich in Gala, man gönnt sich einen letzten Apéritif, stösst mit neu gefundenen Freunden nochmals auf die Reise an. Nach einem vorzüglichen 6-Gänge-Menu folgt die Torten-Parade unter tosendem Applaus der anwesenden Gäste. Eine Flussfahrt, die ist lustig, eine Flussfahrt, die ist schön…!


So kommen Sie hin:
per Bahn, Bus, Auto - je nach Arrangement

Wie lange soll ich hin:
1 Woche, mehr geht immer

Beste Reisezeit:
Ganzjährig

Highlights:
Flussfahrt per se, Städtebesuche wie Budapest, Wien oder Bratislava

Schweizer Veranstalter und mehr Infos:
www.thurgautravel.ch
www.mittelthurgau.ch             

Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com​​​​​​​​​​​​​​