Lanzarotes Landschaft, ein grossartiger Kontrast aus Vulkanen, schwarzen und weissen Stränden und dem tiefblauen Ozean zieht einen sofort in seinen Bann. Besonders die Papagayo-Strände bei Playa Blanca sind ein Traum für jeden Naturfan. Und auch sonst hat die Kanareninsel viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten: Höhlen, Lavatunnel, weisse Dörfer, einen Kaktusgarten, zahlreiche Aussichtspunkte und natürlich die Hauptstadt Arrecife.

Lanzarote ist die nordöstlichste der acht bewohnten Kanarischen Inseln, die im Atlantischen Ozean rund 140 Kilometer westlich der marokkanischen Küste liegt. Die Insel wurde bereits 1993 vollständig von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Um Lanzarote zu erkunden, wählt man am besten eine Unterkunft mittig an der Ostküste. In Puerto del Carmen befinden sich etliche gute Hotels, aber auch Fincas auf Basis Selbstversorgung kann man hier problemlos mieten. Mit einem Mietwagen lässt sich nach Lust und Laune den einen oder anderen Halbtages- oder Tagesausflug in alle Himmelsrichtungen unternehmen, um sich nachmittags am Pool oder im Meer abzukühlen oder einfach das Nichtstun zu geniessen.

So könnte ein Tagesausflug dem Südwesten der Insel gelten. Ein erster Halt im Timanfaya-Nationalpark. Die Montana del Fuego zu deutsch Feuerberge leuchten in allen verschiedenen Rottönen, eine faszinierende Vulkanlandschaft. Leider ist der Nationalpark touristisch überlaufen. Im Besucherzentrum kann man sich einer geführten Bustour anschliessen; ich rate jedoch ab. Die Landschaft ist ausserhalb des für die touristischen Bustouren abgesperrten Bereichs des Montañas del Fuego Nationalparks genauso schön. Auf der Strasse von Yaiza bis zum Besucherzentrum bei Mancha Blanca kann man durch die faszinierende Lavalandschaft fahren und trifft auf Kamele. Dromedare auf den Kanaren? Tatsächlich sind die knuffigen Wüstenschiffe perfekt für die Landschafts- und Lebensbedingungen auf Lanzarote geeignet. Daher wurden sie lange als Last-, Reit- und Zugtiere in der Landwirtschaft genutzt. Schon praktisch, wenn das Arbeitstier den ganzen Tag nicht trinken muss und zum Beladen niederkniet. Heute schaukeln die Dromedare hauptsächlich Touristen auf kurzen Rundwegen durch den Timanfaya Nationalpark.

Im Fischerort El Golfo an der Südwestküste erwartet einem eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Lanzarotes: die grüne Lagune Charco de los Clicos. Die Lagune liegt versteckt in einem zum Meer hin eingesackten Krater. Die grüne Wasserfarbe zaubert einen atemberaubenden Kontrast in die Landschaft aus schwarzem Lavastrand und rot-braunen Felsen. Nur unweit entfernt wartet die nächste Naturattraktion Los Hervideros. Hier sind an der Lavaküste durch die ständige tosenden Wellen Spalten und Höhlen entstanden, die man auf schmalen, in die Lava geschlagenen Pfaden erkunden kann.

Ein paar Autominuten weiter erreicht man die unter Denkmalschutz stehenden Salinas de Janubio. Die Salzgärten leuchten in verschiedenen Farben und bieten ein einmaliges bläulich-weisses Farbspektakel in der schwarzen Lavalandschaft.

Jetzt wirds Zeit für eine Mittagspause und nachmittags für einen Sprung ins Wasser. Der Urlaubsort Playa Blanca im Süden Lanzarotes punktet mit einer langen Uferpromenade, wo man von einem Strand zum nächsten bummeln und dabei die Aussicht auf die Nachbarsinsel Fuerteventura geniessen kann. Absolut sehenswert und ein Highlight sind die Papagayo-Strände. Ein Paradies für jeden Naturfan. Bis hierher sind die Hotelketten aus Playa Blanca glücklicherweise noch nicht vorgedrungen. Hoffentlich bleibt das noch lange so. Die Papagayo-Strände sind nur über eine kostenpflichtige Sandpiste oder zu Fuss zu erreichen. Ein Traumstrand reiht sich hier an den nächsten. Weißer Sand, schwarze Felsen und türkis- leuchtendes Wasser.

Abwechslung zum Strandleben könnte auch ein Besuch der Inselhauptstadt Arrecife sein. Die grösste Stadt Lanzarotes lässt sich am besten zu Fuss erkunden. Empfehlenswert ist ein Spaziergang entlang der Uferpromenade zum Castillo de San Gabriel. Über eine Hängebrücke erreicht man die kleine Burg, wo man eine schöne Aussicht auf ganz Arrecife hat. Sehenswert ist auch die Kirche Iglesia de San Ginés in der Altstadt. Mein persönliches Highlight in Arrecife ist die Lagune Charco San Ginés. Hier dümpeln bunte Fischerboote idyllisch im flachen Wasser. Ein malerischer Anblick, besonders zum Sonnenuntergang. Weinliebhaber zieht es nach La Geria, das in den Hügeln oberhalb von Puerto del Carmen liegt. Den besten Eindruck vom Weinanbaugebiet erhalten Sie auf der Strasse von Uga bis zum Monumento al Campensino. Hier reiht sich eine Bodega an die nächste. Über Generationen wurde in La Geria der Trockenfeldbau entwickelt. Halbkreisförmige Mauern schützen die einzelnen Weinstöcke vor starkem Wind und bilden so skurrile Muster in der schwarzen Lavalandschaft.

Ein zweiter ganztägiger Ausflug könnte in den Norden der Insel führen. Start in Teguise. Die ehemalige Hauptstadt trumpft mit typisch weissen Gebäuden im spanischen Kolonialstil auf. Neben Kirchen, Plätzen und kleinen Gassen lädt auch ein grosser Marktplatz mit Cafés und Läden zum Verweilen ein. Sonntags ist Markttag in Teguise. Weiter geht es über das Famara-Gebirge, den höchsten Bergen Lanzarotes mit einer grandiosen Panoramastrasse sowie fantastischen Aussichtspunkten. An keinem anderen Ort auf Lanzarote gibt es so viele Palmen wie im Tal von Haría, das mitten im Famara-Gebirge liegt. Palmen bilden einen tollen Kontrast zu der kargen Landschaft rundherum. Quasi eine grüne Oase in der schwarzen Lava. Ganz im Norden lockt der Mirador del Rio. Von hier aus geniesst man das umwerfende Panorama auf die kleine Schwesterinsel La Graciosa, die man auch besuchen kann. Eine eindrückliche Sehenswürdigkeit ist Jameos del Agua, geschaffen vom einheimischen Künstler und Umweltschützer César Manrique. Der Lavatunnel entstand bei der Eruption des Monte Corona vor etwa 3000 Jahren. Manrique hat aus Lava ein einzigartiges Kunstwerk aus Natur und Kultur geschaffen. Auf der gesamten Anlage wachsen grüne Pflanzen und Palmen, die einen schönen Kontrast zu der schwarzen Lava bilden. Nebst der Konzerthöhle und dem schön angelegten Pool fasziniert Jameos del Agua mit einem Salzsee mit Albinokrebsen. Die Krebse sind blind und extrem lichtempfindlich. Normalerweise leben die Krabbeltierchen in einer Tiefe von mehreren 1000 Metern. Es ist bis heute ein ungelöstes Rätsel, warum sie auch im Salzsee von Jameos del Agua zu finden sind. Den Abschluss des Tagesausflugs könnte im Jardín de Cactus enden. Der kreisrunde Kaktusgarten hat eine Vielzahl von grossen und kleinen Kakteen, witzige Formen und bunte Farben. Über allem ragt eine typische Windmühle, wie man sie auch an anderen Orten auf der Insel findet.                      

Und zum Schluss noch ein kulinarischer Tipp, den Sie nicht auslassen sollten: Tapas schlemmen in einer typischen Bodega. Empfehlen möchte ich die Bodega el Chupadero. Die Tapaskarte geht hier deutlich über die kanarischen Kartoffeln und das übliche Canejo  Kaninchen hinaus. Die Datteln im Speckmantel beispielsweise waren wunderbar! Es gibt auch die Möglichkeit draussen zu sitzen mit Ausblick auf die Lavaformationen.


So kommen Sie hin:
nonstop mit Edelweiss  

Wie lange soll ich hin:
1 – 2 Wochen  

Beste Reisezeit:
ganzjährig

Highlights:
Timfanja Nationalpark, magische Strände, Kaktusgarten, Bodegas

Übernachtungstipp:
https://www.lascasascanarias.com/ferienhaus-lanzarote-urlaub/index.html

Bodega-Tipp:
El Chupadero in La Yaiza

Mehr Infos:
www.turismolanzarote.com

Impressionen

Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com​​​​​​​​​​​​​​