Die Blumeninsel Madeira liegt nur einen Sprung vom europäischen Festland entfernt und ist das ideale Urlaubsziel für Ruhesuchende und Abenteuerlustige – die grüne Insel, im Atlantik vor Portugal liegend, gilt als das „Hawaii Europas“ und ist sowohl für Pauschaltouristen wie auch Backpacker bestens geeignet. Surfer aber insbesondere auch Wanderfreunde kommen hier voll auf ihre Rechnung.
Was für ein Panorama! Wer nur ein paar Treppen und Gassen in Madeiras Hauptstadt Funchal hochsteigt, dem eröffnet sich eine grandiose Aussicht. Ein Meer von Häusern und üppigen Gärten, die sich an die steilen saftig grünen Hänge schmiegen. Rund die Hälfte der 280’000 Insulaner lebt in der kosmopolitischen Hauptstadt – sogar Weltfussballer Christian Ronaldo, auf den alle hier mächtig stolz sind, stammt aus Funchal. Und auch Kaiserin Sissi reiste auf die Blumeninsel, um ihr Lungenleiden zu kurieren.
Durch die geografische Lage und den vulkanischen Ursprung bietet Madeira ganzjährig ein mildes, frühlingshaftes Klima mit angenehmen Temperaturen und macht die Insel zu einem idealen Ganzjahresziel.
Madeira lässt Wanderherzen höherschlagen. Berühmt sind die Wasserkanäle, die seit Jahrhunderten die Basis für ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem bilden. Auf den schmalen Pfaden entlang der Levadas lässt sich das grüne Herz der Insel am besten erkunden. Die Königstour führt in rund drei Stunden zum höchsten Punkt der Insel, dem Pico Ruivo auf 1’862 m.ü.M. Eine prächtige Wanderung, wobei man immer die Wettervorher-sagen gut beobachten sollte. Während an der Küste die Sonne scheint, legen sich die Wolken nämlich meist hartnäckig an die Bergflanken und Nebel in gewissen Höhenlagen ist dabei ein steter Begleiter. Doch ob eitel Sonnenschein oder wolkenverhangen - überall riecht es nach duftendem Lorbeer. Die Lorbeerwälder, welche unter UNESCO Schutz stehen, sind so nur noch auf den mikronesischen Inseln zu finden. Durch das günstige Mikroklima auf Madeira gibt es beinahe keine Pflanze, die hier nicht gedeihen würde und deshalb haben Seefahrer und Besucher im Laufe der Jahrhunderte allerlei Pflanzen und Samen mit nach Madeira gebracht. So findet man neben Strelizien, Engelstrompeten und Orchideen auch Avocado- und Mangobäume, Papayas und Feigen, Zitronen, Limetten und riesige Rosmarin-Sträucher.
Wer gerne surft, der findet auf Madeira hervorragende Bedingungen. Die bekanntesten und besten Surfspots liegen im Westen der Insel in der Nähe von Paul do Mar. Daneben lieben Surfer auch Ponta Pequena, ein Strand zwischen Jardim do Mar und Paul do Mar und Lugar de Baixo in Ponta do Sol.
Wer Ruhe sucht, dem empfehle ich die nördlichen Teile der Insel zu besuchen. Viele Orte sind fast menschenleer. Der Norden ist rauer, wilder, ursprünglicher und die Küste fällt derart steil und schroff zum Meer ab, dass vielerorts kaum Platz für Siedlungen bleibt. Die schmale Küstenstrasse schlängelt sich hier eng zwischen Meer und steilen Felsen entlang und erinnert ans tropische Hawaii. Im Norden gibt es auch Bademöglichkeiten zum Beispiel in Seixal oder Porto Moniz, wenn es sich dabei auch «nur» um künstliche Badebecken handelt, da Madeira über keine natürlichen Strände verfügt.
Diese findet man auf der Schwesterninsel Porto Santo – erreichbar mit einem Propellerflugzeug oder per Fähre und ein idealer Tagesausflug. Porto Santo, 42km von Funchal entfernt, hat herrliche Sandstrände. Nebst einem erfrischenden Bad im Atlantik lädt hier die Café-Bar Ponta da Calheta mit leckeren Jakobsmuscheln, Garnelen, Oktopus und feinen Beilagen zu einem Lunch ein.
Auch Madeira bietet dank der Nähe zum Meer ein ausgezeichnetes Angebot an Fisch und Meeresfrüchten. Gegrillte Napfschnecken, Thunfischsteak sowie Schwarzer Degenfisch mit Banane sind nur einige Beispiele der regionalen Köstlichkeiten. Aber auch Fleischliebhaber kommen auf der Blumeninsel nicht zu kurz: Espetada, ein Rindfleischspiess gewürzt mit Lorbeer und Meersalz und auf einem Lorbeerast aufgespiesst, schmeckt vorzüglich. Im Sommer finden viele Feste in den Dörfern Madeiras statt, dort lässt man sich ein Stück frisches Fleisch schneiden, sucht sich einen Ast und grillt die Espetada selber über dem offenen Feuer. Dazu gibt’s frittierter Mais und ein typisches Fladenbrot der Region mit Kräuterbutter und Knoblauch. Und natürlich gehört auch stets ein Glas Wein dazu. Madeiras Weine sind weltberühmt. Meist mit etwas Weinbrand angereichert sind diese mindestens fünf Jahre im Fass gereift.
Und was Sie nicht verpassen dürfen: eine Korbschlittenfahrt in den Gassen Funchals. Auf einer zwei Kilometer langen Strecke und mit einer Geschwindigkeit bis zu 40 km/h werden Touristen in rasantem Tempo durch die engen Gassen und Kurven Funchals den Berg runterchauffiert. Im Jahre 1758 hatte ein Brite den ersten Schlitten eingeführt. Damals, um den Transport von Obst und Gemüse aus Höhenlagen runter zum Markt zu erleichtern. Kurz darauf begannen Einwohner, die Carros als öffentliches Personennahverkehrsmittel zu nutzen. Seither gibt es auch den Beruf des Korbschlittenfahrers, der in einem vierwöchigen Kurs erlernt werden kann. Deshalb gilt: den Einheimischen Guides vertrauen, einsteigen, sich festhalten und geniessen. Eine einmalige Attraktion!
So bereiten Sie sich vor
So kommen Sie hin:
nonstop mit Edelweiss
Wie lange soll ich hin:
1 – 2 Wochen
Beste Reisezeit:
ganzjährig
Highlights:
Wandern, Korbschlittenfahrt, Porto Santo, surfen
Übernachtungstipp:
Belmond Reid’s Palace
Mehr Infos:
www.visitmadeira.pt
Impressionen
Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com