In der Altstadt von Palma einen Kaffee schlürfen, sich vom abendlichen Licht und dem Blick auf die Dracheninsel zum Träumen verleiten lassen oder das Abenteuer auf dem Weg durch den Torrent de Pareis suchen. Auf dem Markt von Sa Pobla den mallorquinischen Alltag erleben und per Velo die Windmühlen in den Marjals de sa Pobla besuchen.

Mallorca kämpft immer noch mit einem Imageproblem - Betonburgen und Ballermann. Das mag vielleicht an einigen Orten durchaus noch der Fall sein, die spanische Mittelmeerinsel hat aber definitiv mehr zu bieten. Abseits der touristischen Pfade entdeckt man schmucke Örtchen, viel Natur und vor allem liebenswerte Insulaner. Gerade im Norden der Insel gibt es viel Meer, Sand und interessante Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Als guter Ausgangspunkt eignet sich Port de Pollença mit der feinsandigen Bucht vor dem grossartigen Hintergrund wilder Gebirgsszenerie, die schon früh das Interesse der Tourismusbranche auf sich gezogen hat. Glücklicherweise wurde das Hafenstädtchen schnell von anderen Zentren überflügelt. So blieb dem Ort eine Skyline gesichtsloser Hotelhochbauten erspart. Von hier aus lassen sich in alle Himmelsrichtungen Ausflüge organisieren.

Wie wäre es mit einer Wanderung durchs Bóquer-Tal – hin und zurück ist die leichte Wanderung in gut 2 Stunden zu bewältigen und endet in der Bucht Cala Vall de Bóquer. Die Gegend gilt als eines der bedeutendsten Vogelschutzgebiete der Insel. Wiedehopf, Mönchsgrasmücke und Turmfalke sind recht häufig anzutreffen, mit etwas Glück auch der seltene Mönchsgeier.

 

Von Port de Pollença lassen sich auch zwei schöne Tagestouren per Mietwagen unternehmen. Eine führt auf kurvenreicher und schmaler Strasse auf die 15km ins Meer vorgelagerte Halbinsel Formentor und zum gleichnamigen Kap, dem nordöstlichsten Punkt Mallorcas. Unterwegs lockt der Mirador de la Creueta. Zu Fuss kann man über Terrassen zum Aussichtspunkt hinaufsteigen und den wohl berühmtesten Ausblick Mallorcas geniessen: die senkrecht ins Meer stürzenden Wände von Els Farallons mit der kleinen vorgelagerten Insel Colomer. Eine zweite Tagestour führt ins schroffe und bizarre Hauptgebirge Serra del Norte, welches sich im Nordwesten der Insel über rund 100 km erstreckt. Nicht verpassen sollte man dabei den Abstecher in die Bucht Sa Calobra. Am nördlichen Ende der felsigen, mit Pinien bewaldeten Bucht mündet der Torrent de Pareis, als Canyon der Insel durch eine schmale Felsspalte ins Meer. Auf einem Fusspfad lässt sich dieses Wunder der Natur bewundern. Auf der Weiterfahrt kann man im niedlichen Städtchen Sóller zu Mittag im Ca’n BoQueta einkehren, einem kleinen Lokal mit einfallsreicher Küche im alten Stadthaus. Für Bahnnostalgiker wiederum bietet sich eine 20-minütige Fahrt mit der Tramvia an; die Strassenbahn pendelt zwischen Sóller und dem Hafen Port de Sóller.

Als Abwechslung zur Inselerkundung lohnt sich immer ein Sprung ins kühle Nass oder wie wär’s mit einem Segel- oder Windsurfkurs. Port de Pollença ist dazu der geeignete Platz, um Grundkenntnisse in den beiden Wassersportarten zu erwerben. Die deutsche Segelschule Sail & Surf bietet Kurse für Einsteiger und Fortgeschrittene an. Wer mit dem Element Wasser nicht so vertraut ist, dem sei eine Velotour in die Berge oder entlang der Nordküste empfohlen. Und was bei einem Aufenthalt auf Mallorca definitiv nicht fehlen darf, ist ein Besuch der Hauptstadt. Palma lässt sich prima per pedes erkunden. Überall laden Cafés zum Verweilen ein. Ein Muss ist die Besichtigung der Kathedrale La Seu, ein Glanzstück gotischer Architektur.


So kommen Sie hin:
mit Helvetic, Swiss oder Edelweiss

So kommen Sie herum:
mit einem Mietwagen von SunnyCars

Wie lange soll ich hin:
mindestens 4 Tage, besser eine Woche

Beste Reisezeit:
März bis Oktober

Highlights:
Cap Formentor, Torrent de Pareis, Kathedrale La Seu

Übernachtungstipp:
La Goleta Hotel del Mar in Port Pollença

Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com