Nordnorwegen bietet sich geradezu an, mit einem Camper erkundet zu werden. Nebst grandiosen Landschaften und gut erschlossenen und attraktiven Strassenabschnitten, darf man hier noch übernachten, wo’s einem gefällt. Und: die Taschenlampe kann getrost zu Hause bleiben – sogar in der Nacht ist es taghell.

Ich mag Camperferien und geniesse es immer wieder, mit meiner Familie unterwegs zu sein – quasi eine Freiheit auf vier Rädern. Viele haben zu Beginn Bedenken mit einem so grossen Gefährt herumzukurven und dann noch auf Norwegens engen Strassen. Doch schnell hat man sich an die grösseren Dimensionen gewöhnt, fährt man in einem grösseren Radius um die Kurven und was ein Wohnmobil so an kleinen Arbeiten mit sich bringt, wird rasch zur Routine. Und das Schöne daran: man hat alles immer mit dabei – Küche, WC, Bett - und darf in ganz Skandinavien überall übernachten.

Starten Sie am besten Ihr Nordnorwegen-Abenteuer in Tromsø. Nebst Direktflügen - auch aus der Schweiz - findet sich hier eine gute Auswahl an geeigneten Fahrzeugen. Nach einer gründlichen Einführung und dem ersten Einkauf kann’s auch schon losgehen. Meine Empfehlung für Norwegen: Wetter-App prüfen und dem schönen Wetter entgegenfahren. So haben wir uns zuerst für die südwestlich von Tromsø liegende Inselgruppe der Lofoten entschieden. Via Senja-Halbinsel und über die Inselgruppe der Vesterålen, wo sich eine Walsafari anbietet, erreicht man mit dem Hauptort Svolvaer die Lofoten: Berge, die einige hundert Meter aus dem Meer ragen, dazu weisse Sandstrände wie man sie aus der Karibik kennt und das glitzernde Meer - Landschaften wie aus dem Bilderbuch.

Im südwestlichsten Zipfel liegt das kleine Dörfchen Å, ein typisches Lofotendorf mit seinen unverkennbaren Fischerhäuschen, auch Rorbuer genannt, und der besten Bäckerei der ganzen Insel. Dem verführerischen Duft der hausgemachten Zimtschnecken muss man einfach ins Innere der Bäckerei folgen! Im Nachbarsdorf Reine kann man – Voraussetzung ist eine gute Grundkondition - auf über 1700 Stufen den Reinebringen besteigen und geniesst von oben eine sagenhafte Aussicht.

Mit der Fähre geht es von Moskenes anschliessend wieder aufs Festland. Auf dem Weg zum Nordkapp bietet sich nördlich von Narvik gelegen ein Abstecher zum Polar-Park, wo man die heimische Tierwelt einmal aus nächster Nähe betrachten kann. So leben in den grossangelegten Gehegen Bär, Luchs, Elch, Hirsch, Moschusochse und Wolf. Nur der scheue Vielfrass lässt sich gerade nicht blicken.
Je weiter man gen Norden tuckert, umso weniger Fahrzeuge trifft man an und findet unglaublich idyllische Plätzchen zum Übernachten in freier Natur.

Alta - gut 200km südlich des Nordkapps - ist neben Tromsø für die Sichtung der Polarlichter bekannt – natürlich im Winterhalbjahr. Diese haben auch die abgestufte Architektur der 2013 erbauten Nordlichtkathedrale inspiriert. In der nahegelegenen Bucht können Sie auf Pfaden zu prähistorischen Felszeichnungen wandern, welche zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.

Von hier aus sind es noch gut 3 Stunden Autofahrt bis zum Nordkapp, diesem mystischen Ort auf 71° nördlicher Breite, wo Europa endet und keine Strasse mehr nach Norden führt, wo Rentiere zu Hunderten in der Tundra grasen und wo die Sonne im Sommer nie untergeht. Übernachten Sie direkt auf dem Parkplatz am Kap und geniessen sie die Mitternachtssonne.  

So bereiten Sie sich vor

So kommen Sie hin:
ab Zürich nonstop mit Edelweiss nach Tromsø

Wie lange soll ich hin:
2 - 3 Wochen

Beste Reisezeit:
Sommer für Mitternachtssonne / Winter für Polarlichter

Highlights:
Strände auf den Lofoten, Nordkapp, Natur pur

Buchungstipp:
Camper bei www.rent-easy.de oder
Komplett-Programm bei www.kontiki.ch

 

Mehr Infos:
www.visitnorway.com


Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com