Maritimes Flair, viele hippe Cafés und skandinavische Gemütlichkeit – willkommen in Kopenhagen!
Die dänische Metropole ist eine der ältesten Hauptstädte der Welt – und eine der modernsten zugleich. Traditionen treffen Trends. Im Zentrum residiert eine 1000-jährige Monarchie, am Rande entsteht eine Zukunftsstadt. Kopenhagen ist Weltstadt, aber überschaubar - doch bei Kunst, Kultur und Lifestyle mit grossen Citys auf Augenhöhe. Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten zählen der malerische Kanal Nyhavn, der Freizeitpark Tivoli und die Kleine Meerjungfrau.
Kopenhagen, dänisch København, wurde 1167 von Bischof Absalon durch den Bau einer Burg gegründet und ist Dänemarks Stadt Nummer 1. Hier residiert seit 1417 das Königshaus, hier tagt das Parlament, hier findet man die grösste Universität und die wichtigste Bibliothek des Landes, hier erscheinen fast alle Zeitungen von nationaler Bedeutung, hier sind der einzige landesweite Radiosender und der grösste Fernsehsender zu Hause, ebenso die bedeutendsten Museen und Theater sowie das Königliche Ballett, eine Institution von Weltruf. Die Stadt hat Charme und wurde nicht umsonst immer wieder als eine der lebenswertesten Städte der Welt ausgezeichnet.
Sie wollen also Kopenhagen erkunden. Vielleicht haben Sie einen Zwischenstopp hier eingeplant, machen eine Ostseekreuzfahrt oder besuchen die dänische Hauptstadt während eines längeren Dänemarkurlaubs. Selbst wenn Sie nicht allzu viel Zeit haben; an einem einzigen Tag können Sie schon viel von Kopenhagen sehen. Gehen wir los? Wer nicht gut zu Fuss ist, nimmt sich ein Fahrrad. Überall kann man für wenig Geld einen Drahtesel mieten.
Die meisten Besucher kommen am Hauptbahnhof an; gleich gegenüber wartet bereits die erste Attraktion – das Tivoli, der zweitälteste Freizeitpark der Welt und einer der bekanntesten überhaupt. Kein Wunder, dass jährlich mehr als fünf Millionen Besucher das Tivoli besuchen. Hier finden Sie sowohl Fahrgeschäfte als auch Einkaufsläden, Restaurants und sogar einen kleinen See. Mit Buchstaben und Bildern lässt sich der Freizeitpark nicht in Worte fassen – am besten selbst erleben. Unweit des Tivoli befindet sich einer der grössten Plätze Kopenhagens. Auf dem Rådhuspladsen finden regelmässig Veranstaltungen statt – von Demonstrationen bis hin zu Public Viewings von Fussballspielen ist alles dabei. Sehenswert ist vor allem das Rathaus selbst, ein imposanter Backsteinbau. Der Rathausturm ist mit über 100 Metern eines der höchsten Gebäude in Kopenhagen.
In der dänischen Hauptstadt sind es nicht nur die typischen Sehenswürdigkeiten, die einem als Besucher in Erinnerung bleiben. Schon im Jahr 1962 wurde damit begonnen, die Stadt zugunsten von Fussgängern und Radfahrern zu optimieren. Der erste Schritt dazu war damals die Einrichtung der Fussgängerzone Strøget, die vom Rathausplatz Richtung Innenstadt führt. Die Strøget ist heute eine der längsten Fussgängerzonen Europas und besteht aus mehreren Gassen und grösseren Plätzen, wie dem Amagertorv. Zu den bekanntesten Geschäften zählen das Design-Kaufhaus Illums Bolighus und das Kaufhaus Illum. In der Fussgängerzone befindet sich auch der witzige Rundetårn. Die Besonderheit des runden Turms ist der Aufstieg im Inneren. Anstatt über Treppen geht es über einen serpentinenförmigen Weg nach oben. Der Legende nach soll einst ein russischer Zar sogar mit der Pferdekutsche auf den Turm geprescht sein. Oben angelangt, bietet sich der Blick auf die Altstadt und unsere nächste Sehenswürdigkeit.
Auf Kopenhagener Stadtboden gibt’s gleich drei Schlösser zu bewundern. Schloss Rosenborg liegt dabei am äusseren Rand der Innenstadt und zugleich neben dem schönen königlichen Garten «Kongens Have». Die gepflegte Parkanlage zieht die Kopenhagener in Scharen an, sobald ein paar Sonnenstrahlen zu sehen sind. Hier wird gepicknickt, entspannt oder das in Dänemark sehr beliebte Holzwurfspiel «Kubb» gespielt. Das Schloss selbst stammt aus dem 17. Jahrhundert und macht mit seinen Türmchen einen verträumten und märchenhaften Eindruck. Schon seit 1838 ist Schloss Rosenborg ein Museum, hier kann man unter anderem die Dänischen Kronjuwelen bestaunen.
Eine Stadtbesichtigung macht Hunger. Ganz in der Nähe wartet der Essensmarkt Torvehallerne. In den Markthallen können Sie an 70 Ständen frische Lebensmittel und Delikatessen aus Skandinavien und aller Welt kaufen. Dazu gibt’s Essensstände von Sushi über Tapas bis Pasta und «The Coffee Collective» macht Kaffeezubereitung zum Kult. Ausserdem starten hier auch die beliebten kulinarischen Spaziergänge von Copenhagen Food Tours.
Frisch gestärkt steuern wir Schloss Nummer zwei an. Schloss Amalienborg ist der aktuelle Wohnsitz der allseits beliebten Königin Margarete II. In ihren farbenfrohen, etwas exzentrischen Outfits wirkt die kettenrauchende Margarete auf den ersten Blick auch gar nicht wie eine Königin. Das Highlight vieler Besucher in Amalienborg ist die tägliche Wachablösung. Die Leibgarden mit den typischen Bärenfellmützen marschieren im Stechschritt vom Schloss Rosenborg bis nach Amalienborg, wo sie um Punkt 12 Uhr ihre Vorgänger in einer exakt einstudierten Choreographie ablösen. Das Schloss kann auch von innen besichtigt werden. Unter anderem befindet sich hier das Königliche Museum.
Ganz in der Nähe steht die imposante Frederiks Kirche. Ursprünglich sollte die Kirche aus Marmor errichtet werden. Dafür fehlte letztlich das Geld, so dass die Kirche mehr als 100 Jahre lang als Bauruine ihr Dasein fristete. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bau fortgesetzt, dieses Mal mit deutlich günstigerem Sandstein. Nichtsdestotrotz ist die Kirche mit ihrer imposanten Kuppel absolut sehenswert. Im Rahmen einer geführten Tour kann man die Kuppel auch erklimmen.
Wer gerne Museen besucht, sollte in Kopenhagen unbedingt dem dänischen Designmuseum einen Besuch abstatten. Dänisches Design ist weltberühmt und hier finden Sie alles unter einem Dach, was in Dänemark im Laufe der Zeit entworfen wurde: Möbel, Lampen, Keramik, Textilien und vieles mehr. Daneben gibt es auch immer wieder Sonderausstellungen zu bestimmten Themen. Für alle, die Design und schöne Dinge mögen, ist das Designmuseum ein absolutes Muss und befindet sich idealerweise auf dem Weg zur berühmtesten Sehenswürdigkeit Kopenhagens.
Ein Muss ist sie - die weltberühmte Kleine Meerjungfrau - das Wahrzeichen von Kopenhagen! Hans-Christian Andersen, der wohl berühmteste Sohn der Stadt, schrieb das weltbekannte Märchen und mit der Statue wurde ihm und dem Märchen ein Denkmal gesetzt. Seit 1913 thront die kleine Dame auf einem Stein im Kopenhagener Hafenbecken. Immer wieder wurde «Den lille Havfrue» Opfer von Angriffen und Vandalismus. So wurde sie unter anderem schon geköpft, mit Farbe beschmiert und vom Sockel gesprengt. Viele Besucher sind vom Anblick der Meerjungfrau enttäuscht, da sie sich offenbar etwas Spektakuläreres erwartet haben. Tatsächlich ist die Figur nur 1,25 Meter gross. Mir gefällt die Kleine Meerjungfrau trotzdem. Es muss ja auch nicht immer alles spektakulär und gross sein.
Zurück ins Zentrum empfehle ich, das Kursschiff zu nehmen. Erstens sehen Sie so zu einem günstigen Preis einen Teil der Stadt vom Wasser aus und zweitens bin ich mir sicher, freuen sich bestimmt auch ihre Füsse auf etwas Erholung. Sollte sich bei Ihnen bereits wieder der Hunger melden; auf der gegenüberliegenden Hafenseite der Kleinen Meerjungfrau lockt der Streetfood-Markt Reffen. Auf einem alten Werftgelände erwarten Sie mehr als 60 Essensstände mit Leckereien aus aller Welt. Von dänischer Makrele, über peruanische Ceviche und israelischen Fladenbroten bis hin zu veganem Asia-Food und süssen Leckereien.
Mit dem Boot geht’s vorbei an der Königlichen Oper, die vor allem nachts, wenn das Gebäude beleuchtet ist, beeindruckend ausschaut. Die Fähre wechselt nach einem kurzen Stopp an der Oper nun wieder die Hafenseite. Bevor wir am berühmten Nyhavn aussteigen, rückt der Neubau der Königlichen Bibliothek mit dem Namen «Den Sorte Diamant» unweigerlich ins Blickfeld. Der Name Schwarzer Diamant beschreibt passend das schwarze, glattpolierte Gebäude mit seinen geneigten Wänden.
Es ist das Postkartenmotiv in Kopenhagen schlechthin: der Nyhavn mit seinen bunten Häusern und der längsten Theke Kopenhagens an seinem Nordufer. Fast in jedem der farbigen Häuser lädt von der schummerigen Bierkneipe übers noble Gourmetrestaurant bis hin zum stylischen Strassencafé ein Plätzchen zum Verweilen ein. Im Stichkanal, der 1673 fertig gestellt wurde, dümpeln heute Segel- und Ausflugsboote im Wasser. Der Neue Hafen ist einer der wenigen Orte in Kopenhagen, wo es vor Touristen nur so wimmelt. Trotzdem ist und bleibt der Nyhavn - zumindest für mich - einer der malerischsten Plätze in ganz Kopenhagen.
Etwas südlicher gelegen befindet sich das dritte royale Gebäude, Schloss Christiansborg. Das Schloss wurde immer wieder von verheerenden Feuern zerstört und neu aufgebaut. Heute beherbergt Christiansborg das dänische Parlament und den obersten Gerichtshof. Ausserdem hat hier der dänische Ministerpräsident seinen Sitz. Das äusserliche Erscheinungsbild ist nicht gerade spektakulär, im Innern gibt es aber einiges zu entdecken. Zu sehen sind die prachtvollen, königlichen Empfangsräume, die königliche Küche und eine Kapelle. Sehr beeindruckend ist auch die Königliche Bibliothek mit mehr als 3 Kilometern Regalfläche. Die Bibliothek kann im Rahmen spezieller Führungen besichtigt werden. Unweit des Parlaments steht die Børsen, eines der markantesten Gebäude in der Kopenhagener Innenstadt. Früher wurde hier tatsächlich um Aktien gefeilt, inzwischen wurde Børsen zum Bürokomplex umfunktioniert. Besonders sehenswert ist die Turmspitze, die aus in sich verflochtenen Drachenfiguren besteht.
Den ultimativen Überblick über ganz Kopenhagen verschafft der 90 Meter hohe Turm der 1696 eingeweihten Erlöserkirche. Aussen um die Turmspitze windet sich eine schmale Treppe bis zur vergoldeten Weltkugel an der Spitze, auf der Christus mit einer Wetterfahne thront. Beim Aufstieg kann es laut werden, im Turm hängen 48 Glocken von Nordeuropas grösstem Glockenspiel. Der Aufstieg und vor allem der Abstieg sind aber nicht ganz ohne. Bevor es auf die Aussentreppe geht, steigt man innerhalb der «Vor Frelsers Kirke» erstmals recht steile und enge Treppen hinauf. Wenn Sie nicht unter extremer Höhenangst leiden, ist alles aber gut machbar.
Im selben Stadtteil Christianshavn befindet sich auch die berühmt-berüchtigte autonome Siedlung Christiania. Das verlassene Militärgelände wurde im Jahr 1971 von Hippies, Anarchisten und anderen Freidenkern besetzt, mit dem Ziel, dort eine völlig neue Form des autonomen und selbstorganisierten Zusammenlebens zu schaffen. Dazu gehörte auch der freie Umgang mit Drogen. Inzwischen ist Christiana eine Sehenswürdigkeit und wird im Ausland oft als Vorzeigeprojekt für das liberale Dänemark angesehen. Es gibt viele bunte Häuser, Verkaufsstände mit allerlei Kram für Touristen und natürlich die legendäre Pusher Street, auf der Cannabis legal verkauft wird - ein raues und für meinen Geschmack eher aggressives Pflaster Kopenhagens.
Nach diesem eventuellen Kulturschock wenden wir uns wieder friedlicheren Dingen zu. So hat Kopenhagen eine grosse Auswahl an Museen zu bieten. Das wohl bedeutendste Kunstmuseum ist die Ny Carlsberg Glyptotek. Neben Skulpturen von der Antike bis zur Moderne werden hier vor allem Gemälde aus der Zeit des Impressionismus und Post-Impressionismus gezeigt, unter anderem von Van Gogh, Cezanne, Monet und Gauguin. Oder Sie statten dem dänischen Architektur Center einen Besuch ab. Das DAC i BLOX wirkt, als habe jemand Container wild über die Uferstrasse gestapelt und mit viel Glas veredelt. Dänische wie internationale Architektur und junges Design stehen im Fokus der Ausstellungen.
Unweit der beiden Museen schliesst sich der Kreis und wir treffen pünktlich zum Eindunkeln wiederum aufs berühmte Tivoli, das nun mit mehr als 100'000 Lichtern angestrahlt wird. Perfekt, um den Tag mit ein paar Runden auf dem Kettenkarussell abzuschliessen, ein Konzert zu besuchen oder in einem der zahlreichen Restaurants den Abend ausklingen zu lassen.
So bereiten Sie sich vor
So kommen Sie hin:
mit dem Nachtzug oder per Flugzeug
So kommen Sie herum:
zu Fuss oder per Velo
Wie lange soll ich hin:
Wochenende
Beste Reisezeit:
Ganzjährig
Highlights:
Tivoli, Nyhavn, Schloss Rosenborg, Den lille Havfrue, Strøget
Übernachtungstipp:
https://hebron.dk
Mehr Infos:
https://www.visitcopenhagen.com
Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com