Alaska ist eines der letzten grossen Wildnisgebiete der Erde. Hier ragen die höchsten Gipfel Nordamerikas empor, stürzen mächtige Gletscher ins Meer und dehnen sich endlose Tundraflächen aus. Wo sonst findet man noch eine solch intakte Natur und spektakuläre Tierwelt: Braunbären fischen nach Lachsen, Karibus und Wölfe ziehen durch die Tundra und in den Küstengewässern tummeln sich Wale, Meerotter und Robben.

«The Last Frontier» steht auf den Kennzeichenschildern der Autos in Alaska. Tatsächlich stellt der 49. Bundesstaat Amerikas die letzte Grenze zur Wildnis dar - ein Land, das neben unberührter Natur auch ein Hauch von Abenteuer und Freiheit besitzt.

Falls Sie das erste Mal nach Alaska fliegen, starten Sie Ihr Abenteuer in Anchorage, mit 300'000 Einwohnern die grösste Metropole Alaskas und ideal gelegen, um Zentralalaska zu entdecken. Um die Natur noch intensiver zu erleben, empfehle ich einen fahrbaren Untersatz mit Schlafmöglichkeit. Mit einem allradtauglichen Pick-Up Camper sind Sie bestens ausgerüstet, ein herkömmliches Wohnmobil tut es aber auch, inzwischen sind die meisten Hauptverkehrsrouten asphaltiert.

Sobald Sie die Stadt verlassen haben, sind Sie von grandioser Natur umgeben. In nur vier Stunden Fahrt wartet nördlich der Metropole der Denali National Park und mit ihm der höchstgelegene Berg Nordamerikas. 6190 Meter ragt der von Schnee und Eis bedeckte Denali majestätisch aus der umliegenden Tundra empor. Sichern Sie sich einige Monate im Voraus einen Campingplatz im Herzen des Parks. Mit einem Shuttlebus geht es anschliessend noch weiter ins Innere des Nationalparks. Mit etwas Glück entdecken Sie unterwegs Elche, Falken, Wölfe, Karibus und vielleicht sogar einen Grizzlybären. Und wenn Sie ganz viel Glück haben, stehen Sie nach einer 6-stündigen Busfahrt vor dem Antlitz des Denali, der sich im Wonder Lake spiegelt und sich leider nur selten zeigt, ist er doch meist von einer dicken Wolken-decke umhüllt. Abends lässt sich am Lagerfeuer bei einem herzhaften Bier oder Glas Wein der Tag prima ausklingen.

Falls Ihnen nach noch mehr Abenteuer ist, können Sie sich in Fairbanks ein Kanu mieten und den Fluss Tanana oder Chena runterpaddeln, schürfen Sie nach Gold und besuchen Sie einen nostalgischen Goldbagger, der in seinen besten Zeiten von 1928 bis 1959 insgesamt 7,5 Millionen Goldunzen herausgewaschen hat. Oder fahren Sie nach Chena Hot Springs und verwöhnen Sie sich im geothermalen Wasser nach der anstrengenden Paddeltour.

Auf der Kenai Halbinsel südlich von Anchorage jagt ein Highlight das andere. Schon alleine die Anreise entlang des Turnagain Fjord und über den gleichnamigen Pass verspricht eine atemberaubende Szenerie und lässt einen immer wieder aussteigen, um die Landschaft fotografisch festzuhalten. In Seward dreht sich alles um das Meer und dessen Tierwelt. Im Meeraquarium bekommen Sie einen ersten Eindruck, was Sie bei einer Fahrt raus aufs offene Meer erwartet. Blau- und Buckelwale sowie Orcas tummeln sich im fischreichen Wasser, auf den vorgelagerten Klippen sonnen sich Robben, vorbei an kalbernden Gletscher geht’s nach einem Tagesausflug zurück in den Hafen, wo sich Meerotter die Lachsreste schnappen, die die Fischer auf ihrem ertragsreichen Fang nicht verwerten konnten.

Auf dem Sterling Highway erreichen Sie nach einer Tagesfahrt Homer. Machen Sie aber unbedingt zuvor in Ninilchik und am Anchor Point Halt. Im 800-Seelendorf steht eine russisch-orthodoxe Kirche – gebaut 1901 – und erinnert an vergangene Zeiten und dass Alaska einst zu Russland gehörte. Weiter südlich lohnt es sich, im Anchor River State Park auf dem idyllischen Campingplatz direkt am Meer zu übernachten. Hier kommen Sie den majestätischen Weisskopfseeadlern überraschend nahe und können sie beim Fischfang beobachten.

In Homer angekommen, lohnt es sich, einen Übernachtungsplatz auf der Landzunge zu sichern. Nebst schmuckem Hafen und verschiedenen Restaurants findet man hier auch das eine oder andere Souvenir und von hier aus lässt sich eine Tour zu den Bären im Katmai National Park organisieren.

Am nächsten Morgen geht es per Kleinflugzeug ins Reich der Bären. Nach einem stündigen Flug vorbei an Gletschern und Bergen landet die Maschine in der «Hallo Bay» auf dem Strand. Im Sand entdecken Sie erste Bärenspuren und schon bald lässt sich der erste Bär blicken. Die pelzigen Raubtiere sind sich an den Menschen gewohnt und so kommt man auf der Wanderung durch das Delta dem Grizzly erstaunlich nahe, ohne dabei Angst bekommen zu müssen. Ein zwar etwas kostspieliger, dafür einzigartiger und unvergesslicher Ausflug, der sich definitiv lohnt.

Zurück in Homer kehren Sie unbedingt im von lauter Geldscheinen jeglicher Währungen tapezierten Wänden «Salty Dawg Saloon» ein, kosten Sie das lokale Bier und erzählen Sie den Einheimischen von Ihrem Abenteuer.


So kommen Sie hin:
nonstop mit Condor ab Frankfurt

Wie lange soll ich hin:
mindestens 3 Wochen

Beste Reisezeit:
Mai bis September

Highlights:
Denali National Park, unterwegs auf Alaskas Strassen, Wildlife und Getscher im Kenai Fjords National Park

Ausflugstipp:
Bärenabenteuer mit www.alaskabearviewing.com

Bartipp:
www.saltydawgsaloon.com

Mehr Infos:
www.travelalaska.com


Impressionen

Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com