Dramatische Canyons, blühende Kakteen, alte Siedlungen der Ureinwohner und unendliche Weiten – in Arizona erwarten Sie faszinierende Landschaften. Der Staat im Südwesten der USA vereinigt Naturspektakel mit kultureller Vielfalt. Sonnenhungrige kommen in Arizona voll auf ihre Kosten: Phoenix als heissester Ort der USA wartet mit durchschnittlich 320 Sonnentagen im Jahr auf, wobei die Temperaturen auf bis zu 46°C steigen können. Mieten Sie einen Camper und entdecken Sie den Wüstenstaat in Ihrem eigenen Tempo.
Los geht unser Roadtrip kurz vor der Grenze zu New Mexiko, quasi mitten im Wilden Westen. Willkommen in Tombstone, Westernstadt mit dem einladenden Beinamen «The Town Too Tough To Die». Einst hatten hier Wyatt Earp und Billy the Kid das Sagen, heute sind es die zahlreichen Touristen. Die Stadt, welche im Wesentlichen aus der verkehrsbefreiten Hauptstrasse Allen Street besteht, versprüht mit ihren zahlreichen Saloons und Holzhäusern Wild-West-Feeling pur. Am O.K. Corral stehen die Helden von einst in Wachs und schussbereiter Position. Mehrfach täglich wird das historische Shoot-Out wiederbelebt. Im Historama nebenan bringt eine Multimediashow die Geschichte des Ortes nahe. Am Abend lohnt sich ein Besuch eines Saloons, Wildwest pur, am besten Big Nose Kate’s.
Nach diesem geschichtsträchtigen Auftakt finden Sie hinter Tucson im Westteil des Saguaro Nationalparks Ruhe und Saguaro-Kakteen, die für eine tolle Foto-Kulisse sorgen, am schönsten bei Sonnenuntergang. Die riesigen Saguaros gelten als das Universalsymbol des amerikanischen Westens. Hier im gleichnamigen Nationalpark stehen einige der eindrucksvollsten Kakteen-Wälder dieser subtropischen Riesen unter Schutz. Ihr Hauptstamm kann bis zu 15 Meter hoch werden, die ersten Arme bilden sich erst nach 70 Jahren aus. Im Mai/Juni sind die weissen, wachsartigen Blüten besonders schön. Verpassen Sie zudem nicht den Besuch des Arizona-Sonora Desert Museum. Eine Kombination aus Botanischem Garten und Kleintierzoo zeigt die Flora und Fauna der Sonora-Wüste. Über 300 in der Wüste beheimatete Tierarten sind vorbildlich zwischen zahlreichen Kakteen und rund 1200 Pflanzenarten untergebracht.
Weiter geht die Reise nach Phoenix. Die Hauptstadt Arizonas mit 4,5 Millionen Einwohnern ist für seine zahlreichen kulturellen und landschaftlichen Besuchermagneten berühmt: Viel Grün gibt es im Desert Botanical Garden und Ro He En Japanese Friendship Garden; Tiere im Ody-Sea Aquarium, im Butterfly Wonderland und im Phoenix Zoo; Ruhe im South Mountain Park und Adobe Dam Regional Park; sowie diverse Museen wie zum Beispiel das Science Museum mit zahlreichen interaktiven Exponaten, angeschlossenem Planetarium und einer riesigen Kinoleinwand.
Auf dem Weg Richtung Nordosten lohnt sich ein Abstecher zum Sunset Crater Volcano National Monument, einem Naturschutzgebiet nördlich von Flagstaff. Der Sunset Crater ist ein kleiner Vulkan, dessen schwarz-roter Kegel einen tollen Kontrast zu den umliegenden grünen Pinienwäldern bietet. Auf einem Lehrpfad unterhalb des 340 Meter hohen Aschekegels lernt der Besucher die einzelnen Lavagesteinssorten näher kennen.
Statt auf direktem Weg den Grand Canyon anzusteuern, lohnt sich ein Schlenker durch den Osten Arizonas. Folgen Sie der Interstate 40 bis Holbrook, ehe Sie den nächsten Nationalpark erreichen. Im Petrified Forest Nationalpark finden Sie die weltweit grösste und bunteste Konzentration von versteinertem Holz. Alte Baumstämme sind vor 200 Millionen Jahren durch Erosion zu Stein geworden und geben ein skurriles Bild ab. Widmen Sie sich zuerst dem Südteil des Parks mit einer hohen Dichte an farbenprächtigen Hölzern und geniessen Sie später den Sonnenuntergang an einem Aussichtspunkt des Nordareals mit Weitblick über die rotbraunen «Badlands» der Painted Desert. Sehr informativ ist der Film zur Entstehung der Versteinerungen im Painted Desert Visitor Center.
Das Canyon de Chelly National Monument liegt etwa eine Autostunde nordöstlich der Painted Desert, direkt an der Staatsgrenze zu Utah. Canyon de Chelly garantiert Ihnen ein spektakuläres Panorama und faszinierende Einblicke in die traditionelle Lebensweise der amerikanischen Ureinwohner. Der dramatische Sandstein-Canyon liegt auf dem Reservatsgelände der Navajo-Nation und beherbergt neben jahrhundertealten Felsbildern und Behausungen der frühen Pueblo-Kultur auch Lagerplätze und Ritzzeichnungen von Stämmen aus der archaischen Periode, die bereits vor Jahrtausenden im Canyon lebten. Seit über 300 Jahren ist das Land die Heimat der Navajos. Das Minimalprogramm eines Besuchs ist das Abfahren der South Rim Road zu zahlreichen Aussichtspunkten an der Schlucht. Versäumen Sie nicht den Kurztrail zum Spider Rock Overlook, einer fotogenen Felsnadel.
Auch das sagenhafte Monument Valley, das als Kulisse in zahlreichen Filmen diente, ist ein Must-See Arizonas. Die Silhouette der drei markanten Monolithen East Mitten, West Mitten sowie Merrick Butte weckt Sehnsüchte und lässt einen demütig werden. Das Besucherzentrum liegt an der Abbruchkante der Ebene, unter der sich das Valley mit den Monumenten erstreckt. Dort befindet sich auch der Startpunkt für die staubige 17 Meilen Fahrt hinunter zu den rostroten Felsen. Mehrstündige Reittouren können ebenso gebucht werden wie eindrückliche Ballonfahrten, die die Landschaft nochmals aus einer ganz neuen Perspektive erleben lassen. Übernachten Sie unbedingt gleich neben dem Visitor Center auf dem Campingplatz «The View» – Sonnenuntergang inklusive.
Knapp zwei Stunden entfernt lockt das Städtchen Page in der Wüste Arizonas, touristische Drehscheibe für den Lake Powell. Hier leben gerade einmal 7500 Menschen, und es gibt nur eine Handvoll Restaurants und Bars. Es ist die umliegende Natur, die Page so attraktiv macht. Der Stausee Lake Powell ist nur einer der Besuchermagneten; die Region gleicht einem gigantischen Freilichtmuseum mit sagenhaften Naturwundern aus Sandstein. Nicht ganz billig, aber durchaus empfehlenswert, ist die Anmiete eines Boots auf dem Lake Powell, um die Sandsteinwelten vom Wasser aus bewundern. Auf jeden Fall lohnt sich eine Besichtigung des 210 Meter hohen Glen Canyon Dams, der den Colorado River aufstaut.
Auf keinen Fall sollten Sie den «Horseshoe Bend» verpassen: Ein kurzer Weg führt zu einer Felskante, von der aus Sie einen atemberaubenden Blick auf die 180-Grad-Biegung des Colorado River geniessen. Ein grandioses Foto-Motiv! Tolle Fotos schiessen Sie auch bei einem Besuch des Antelope Canyons. Wasser und Wind haben über Jahrmillionen eine tiefe und schmale Schlucht in den roten Sandstein geschliffen. Der spektakulärere «Upper Canyon» ist an seinen Eingängen zunächst nicht viel mehr als ein unscheinbarer Spalt in einem Felsen. Doch mit dem Eintauchen entführt Sie dieser Slot Canyon in eine Welt aus bizarr geformten, sanft geschwungenen oder kantig scharfen Sandsteinformationen. Dabei fällt nur wenig Licht durch die kleinen Öffnungen am oberen Canyonrand in die schmale Schlucht. Das Licht reflektiert am Sandstein und kreiert dadurch eine beeindruckende Palette an warmen, rotvioletten Farben. Mein Tipp: Besonders spektakulär und lohnenswert ist ein Besuch zur Mittagszeit, wenn die Sonne senkrecht in den Canyon strahlt und die dabei entstehenden Lichtsäulen den Boden berühren. Ein unbeschreibliches Naturschauspiel!
Ein genauso spektakuläres Naturwunder wartet unweit von Page: 2000 Meter tief, 400km lang und 30km breit - der Grand Canyon, grösster Canyon der Welt gehört zum Pflichtprogramm jeder Arizona-Rundreise! Die überdimensionale Schlucht lässt sich nicht mit Worten beschreiben; man muss mit eigenen Augen sehen, welche Dimensionen dieses Naturwunder hat. Im Laufe von Jahrmillionen haben die kraftvollen Wassermassen des Colorado River tiefe Schluchten in den Fels des Colorado Plateaus geschliffen. Es ist ein ehrfürchtiges Gefühl, wenn man das erste Mal über den Canyonrand in die tiefen Schluchten schaut. Ein unglaublicher, fast surrealer Anblick – man wird ganz klein, bescheiden und still.
Um den Grand Canyon zu erleben, ergeben sich zwei Möglichkeiten: entweder über den South Rim oder den North Rim – wie die «Kanten» des Canyons heissen. Der South Rim ist, aufgrund seiner touristischen Infrastruktur im Grand Canyon Village und der besseren Anbindung, der meistbesuchte Punkt am Grand Canyon. Im Gegensatz zum North Rim ist er das ganze Jahr über offen. Von diversen Aussichtspunkten entlang des Rim-Pfads geniessen Sie den umwerfenden Blick in den Canyon. Falls Sie gerne wandern und über eine gewisse Grundfitness verfügen, trauen Sie sich den kräftezehrenden Ab- und Wiederaufstieg zum Colorado River. Aufgrund der vielen zu absolvierenden Höhenmeter ist das keine leichte Sache, und nicht wenige haben sich dabei schon überschätzt. Wenn Sie zudem nicht wasserscheu sind, erobern Sie den Canyon auf einer Rafting-Tour. Oder Sie gönnen sich noch was Exklusiveres: Mit dem nötigen Kleingeld bekommen Sie den schönsten Über- und Einblick in den grössten Canyon der Welt bei einem Helikopter-Rundflug.
So bereiten Sie sich vor
So kommen Sie hin:
nonstop ab Zürich mit Edelweiss nach Las Vegas
Wie lange soll ich hin:
2 - 3 Wochen Rundreise
Beste Reisezeit:
ganzjährig
Highlights:
Grand Canyon, Tombstone, Monument Valley, Antelope Canyon, Horseshow Bend
Unterkunftstipp:
https://monumentvalleyview.com
Restauranttipp:
https://bignosekatestombstone.com
Mehr Ausflugtipps:
www.getyourguide.ch
Mehr Infos:
https://www.visitarizona.com
Impressionen
Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com