Der Westen Kanadas gehört weltweit zu den beliebtesten Reisezielen. Nicht nur die olympischen Städte Vancouver und Calgary, die Nationalparks von Banff und Jasper und die zahlreichen charmanten Skiorte wie Whistler und Lake Louise sprechen für eine Kanada-Reise in den Provinzen Alberta und British Columbia; es sind vielmehr die kleinen Naturwunder entlang der Route wie etwa der Peyto-Lake, eine Begegnung mit einem Grizzlybären oder die Sichtung von Orcas auf Vancouver Island.


Nach Ankunft am internationalen Flughafen in Calgary lohnt es sich, wenigstens eine Nacht in der Stadt zu verbringen. Calgary ist eine multikulti Stadt, hier werden über 120 Sprachen gesprochen, es gibt tolle Einkaufsviertel wie etwa auf der 17th Avenue, gute Restaurants und genügend Sehenswürdigkeiten, um auch mehrere Tage in der Olympiastadt von 1988 zu verbringen: Besuchen Sie das Glenbowmuseum, wo Kunstinteressierte und Popkulturfans auf Ihre Kosten kommen oder den Calgary Tower mit 191m Höhe, West Kanadas höchste Aussichtsplattform mit Glasboden. Im Juli findet alljährlich die zehntägige Calgary Stampede statt. Die grösste Rodeo-Veranstaltung der Welt zieht jeweils über eine Million Besucher an. Internationale Cowboys messen sich im Rodeo, es finden Planwagenrennen statt und mit vielen musikalischen Veranstaltungen ist die Stampede der jährliche Höhepunkt für Einheimische und Touristen.

Nach Übernahme eines Campers oder eines Mietwagens geht’s westwärts. Fährt man aus der Stadt hinaus, beginnt quasi um die Ecke die Natur. Nach einer guten Stunde Autofahrt erreicht man Banff, wo es sich lohnt zu übernachten. Meine Empfehlung: der wunderschön gelegene Two Jack Lakeside Campground. Von hier aus lässt sich auch gut eine Wanderung zu den Hoodoos unternehmen. Schautafeln erklären die Entstehung der Erdsäulen.

Weiter geht’s auf dem Bow Valley Parkway nach Lake Louise - der Besuch des legendären Parkhotels am gleichnamigen tiefblauen See ist ein Must. Will man den Touristenmassen entkommen, lohnt sich eine Wanderung zum Lake Agnes. Geniessen Sie im Tea-House ein Glas Tee aus Gletscherwasser, bevor es wieder zurück geht.

Der Icefields Parkway gehört definitiv zu den Highlights Westkanadas. Auch wenn es nur 233 Kilometer sind – es gibt unglaublich viele lohnenswerte Stopps wie etwa am sagenhaften, türkisblauen Peyto-Lake. Mit etwas Glück entdecken Sie gleich neben der Strasse den einen oder anderen Schwarz- oder Grizzlybären. An den Athabasca Falls empfehle ich die Fahrt über den Highway 93a, nach wenigen Kilometern liegt auf der linken Seite ein Parkplatz mit Picknickplätzen am Leach Lake – einer meiner Lieblingsplätze in Westkanada.

Wer in Jasper früh aufsteht und zum Maligne Lake aufbricht, sieht mit etwas Glück grasende Wapitihirsche, einen Elch oder sogar einen Grizzlybären. In Jasper lohnt sich bei genügend Zeit auch noch ein Abstecher zu den Miette Hot Springs und ein Sprung ins warme Thermalwasser vor einer atemberaubenden Bergkulisse.

Auf dem Weg Richtung Vancouver empfiehlt sich die Anfahrt über den Sea-to-Sky-Highway. Eine landschaftlich abwechslungsreiche Fahrt, wo ein nächster Stopp in Whistler sein könnte. Auf malerischen Wander- und Mountainbikewegen kann man sich sportlich betätigen.

Von hier aus ist es nicht mehr weit zum nächsten Highlight: Vancouver. Der perfekte Start, die Olympiastadt von 2010 zu erkunden, ist ein üppiges Frühstück im Templeton, bevor es Richtung Süden zur Vancouver Art Gallery geht. Als nächstes folgen ein Schaufensterbummel in der Robson Street und ein Spaziergang zum Ufer mit herrlichen Panoramablicken auf den Pazifik und die Berge. Entlang des Coal Harbour geht’s weiter zum Stanley Park mit seinen mächtigen Bäumen und putzigen Waschbären. Am Nachmittag empfehle ich einen Stopp am Strand und den Totempfählen sowie der Besuch des Vancouver Aquarium.

Unbedingt empfehlenswert ist die kurze Fährfahrt rüber nach Vancouver Island. Auf dem Weg nach Telegraph Cove ganz im Norden der 500km langen Insel lohnt sich zuvor ein Abstecher nach Tofino. Auf halbem Weg liegt der Park Cathedral Grove und seine spektakulären Giant Trees, einige der ältesten Bäume British Columbias, darunter jahrhundertalte Douglasien mit einem Stamm-durchmesser von mehr als 3 Metern. Man kann ja mal versuchen, so einen Riesen zu umarmen...

In Tofino lockt der nahegelegene Pacific Rim National Park mit dramatischen, wellengepeitschten Stränden und ursprünglichen Regenwäldern, die oft im Nebel liegen. Wer den kalten Pazifik nicht scheut, dem sei eine Stand-Up-Paddlingtour oder ein Surfkurs empfohlen.

Ganz im Norden in der Walhauptstadt Telegraph Cove angekommen, kommt man den Walen auf einer Bootsfahrt sehr nah. Die Region gehört zu den besten Gegenden, um Orcas zu sichten. Wer bislang noch kein Bärenglück gehabt hat, kann von hier aus einen ganztägigen Ausflug in die umliegenden Meeresarme buchen, wo sich fast immer Grizzly‘s beobachten lassen.
Ein netter Ausklang der Reise könnte in Victoria enden, wo man bunt angestrichene Bohèmeläden, Kaffeebars und innovative Restaurants findet.

So bereiten Sie sich vor

So kommen Sie hin:
Ab Zürich nonstop mit www.flyedelweiss.com

Wie lange soll ich hin:
3 - 4 Wochen

Miete Camper:
bei www.besttimerv.com

Beste Reisezeit:
Sommer

Highlights:
Icefields Parkway, Grizzlybären, Orcas, Vancouver

Whale Watching:
www.stubbs-island.com in Telegraph Cove

Mehr Infos:
Alberta -
www.travelalberta.com
British Columbia - www.hellobc.de

 


Impressionen

Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com